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Foto: Katharina Nahtman (FdR17)

Unsere Geschichte bis zum Start 1998

Wir nehmen euch mit auf eine Reise durch die turbulente Geschichte von Radio FRO – von der ersten Idee bis zum Sendestart im Jahre 1998.

1998

Seit dem offiziellem Start am 17. Oktober betreut Radio FRO wöchentlich knapp 70 Programmpunkte mit kontinuierlicher Sendeleistung. Die Programmpunkte werden von Einzelpersonen und Personengruppen gestaltet – somit nutzen über 300 RadiomacherInnen in der FRO-Redaktion oder im offenen Zugang den Sender. Radio FRO betreut seine ProgrammacherInnen durch technische Hilfestellung, Programmachertreffen, inhaltliche Reflexion und Kritik der Sendungen.

16. – 20. November 1998: Black Market

Die internationale Performancegruppe “Black Market” gastiert in Linz und inszeniert verteilt auf einzelne Institutionen Workshops und Performance Acts. Das Studio von Radio FRO war Tatort einer fünftägigen Radioperformance, die auszugsweise auf Ö1 (Kunstradio) übertragen wird.

23./24. Oktober 1998: Friedens- und Begegnungstage
Radio FRO veranstaltet im Vorfeld einen Radioworkshop mit dem Titel “SOS Rassismus”, an dem vorwiegend ausländische Mitbürger teilnehmen. Die Teilnehmer produzieren nach erfolgter Ausbildung, mit Unterstützung von Radio FRO-Redakteuren eine Live-Sendung, die anlässlich der Veranstaltung am 23./24. Oktober nochmals präsentiert wird.

17. Oktober 1998: Radio FRO Eröffnungsfest

In der Nacht der offiziellen Radio FRO Eröffnung veranstaltet Radio FRO ein großes Fest mit einer Live-Radio-Show auf physischer Bühne im Stadtwerkstatt-Saal, auf terrestrischer Bühne im Linzer Raum und auf der virtuellen Bühne des WorldWideWeb – eine Vernetzung zwischen Netzteilnehmern aus Österreich, Deutschland, Holland, England und Australien war dramaturgischer Bestandteil der Eröffnungsfeier.

19. September 1998: Inter-Kultur-Preis 1998

Anlässlich des “Festes ohne Grenzen” im Posthof erhält Radio FRO für das eingereichte Projekt “Radio Multikulturell” einen Anerkennungspreis.

6. September: Sendestart

Nach fast zweijährigem Sendebetrieb von 31. Dezember 1996 bis September 1998 im Kabelnetz Urfahr und im Internet, startet Radio FRO seinen drahtlosen, terrestrischen Sendebetrieb auf der Frequenz 105,0 MHz in Linz.

13. – 27. September 1998: EU-Radio
Im Rahmen des KUPF-Innovationstopfes mit dem Motto “EU-PHORIE – EU-PHOBIE” veranstaltete Radio FRO ein Projekt. Vor der Sendereihe begab sich das Projektteam zur Eröffnung unter dem Motto “EUnTopf” auf eine kulinarische Recherche europäischer Essgewohnheiten.

6. – 11. September 1998: ars radio
Radio FRO veranstaltet in Kooperation mit Ö1 Kunstradio ein ganztägiges Festivalradio zur Ars Electronica ’98. Neben einer zusammenfassenden und reflexiven Berichterstattung von Geert Lovink, Stefan Weber und Marie Louise Angerer lag ein Schwerpunkt auf der Gestaltung und Entwicklung neuer Radioformate mit Hilfe der neuen Technologien. Radiopioniere der freien Szene wie Gordan Paunovic, Sergio Messina und Roberto Paci Dalo wurden zu diesem Zweck eingeladen. Der Radiomix wurde als kontinuierliches Stilmittel etabliert, ein eigens entwickeltes Signalsplitting machte es möglich das Symposium in Originalsprache und Übersetzung zu übertragen. Der Hörer konnte zwischen beiden Versionen wählen. Im Nachtprogramm übertrug Radio FRO das Projekt “Super Collider” des Wieners Rupert Huber, in dem unter anderem die Sofa Surfers, Kruder & Dorfmeister, Scanner, Sam Auinger, u.v.a.m. auftraten.

10. Juni 1998: Projekt “Schallstadt statt Stahlstadt”
Mit Unterstützung des Kupf-Jugendinnovationstopf veranstalten Jugendliche in Kooperation mit Radio FRO das Projekt “Schallstadt statt Stahlstadt”. Über mehrere Monate hinweg erarbeiten Jugendliche, nach vorheriger Ausbildung, eine Sound-Collage, die die Stadt Linz akustisch darstellt. Am 10. Juni 1998 wird das Ergebnis Eltern, Freunden, Lehrern, Chefs und jedem Interessierten im Rahmen eines Festes in der Stadtwerkstatt präsentiert.

Jänner bis Juli 1998
Nachdem bekannt wird, dass Radio FRO eine Frequenz zugesprochen bekommen hat, besteht ein sehr großes Interesse an den Radioseminaren. Es werden laufend Seminare für die unterschiedlichsten Zielgruppen organisiert: für Lehrlinge, Schulen, Studenten, Printjournalisten, Sozialarbeiter, aber auch viele Seminare mit Leuten ohne Gemeinsamkeiten außer dem Willen, selbst Radio zu machen.

 

1997

12. Jänner 1997
Startschuss für das Real-Audio Projekt: Radio FRO sendet als zweites Radio in Österreich 24 Stunden täglich im Internet.

7. Juni 1997:
Gründung der Freier Rundfunk Oberösterreich GmbH als Trägerorganisation von Radio FRO.

11. Juni 1997:
Antragstellung für eine lokale und regionale Sendelizenz zur Veranstaltung von Hörfunk für Linz bzw. Oberösterreich.

25. Juli 1997:
Radiobeitrag für die “documenta X” in Kassel:
“Der Untergang des christlichen Abendlandes” oder “Die Verschiffung der Zukunft”

Dezember 1997:
Radio FRO wird offiziell die Frequenz “Linz 2” auf 105,0 MHz mit einer Senderstärke von 100 Watt zugesprochen. Viele Mitkämpfer und Mitstreiter für ein Freies Radio in Linz feiern spontan bis in die frühen Morgenstunden. Erst am Morgen danach wird vielen bewusst, wie viel Arbeit unter Zeitdruck das bedeutet, bis dann tatsächlich gesendet werden kann.

 

1996

Im Frühjahr
gibt es Vorgespräche mit den Mediensprechern der politischen Parteien und mit Bundesminister Rudolf Scholten in seiner Funktion als Verkehrsminister.

Am 5. März
startet der Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ) unter der Leitung von Radio FRO einen Protestaufruf, um den Verhandlungen mit den zuständigen Institutionen Nachdruck zu verleihen. Dabei werden an Landesregierungen, die Clubs der politischen Parteien, das Verkehrsministerium und das Bundeskanzleramt Protestschriften gegen die offensichtliche Hintertreibung Freier Radios gefaxt. Diese Aktion wird mitgetragen von der IG Kultur Österreich, der IG Autoren, der österreichischen Sozialplattform, der österreichischen Hochschülerschaft und der österreichischen Journalistengewerkschaft. Diesen Aufruf unterstützen über 100 Initiativen und Gruppen aus dem kulturellen, sozialen, gewerkschaftlichen, politischen und studentischen Bereich. Sogar aus dem Ausland (Kroatien, Deutschland, Schweiz, England) kommen Protestschriften.

Am 6. Mai
gibt es den so genannten Radiogipfel in Wien mit BM Rudolf Scholten, Abg. Josef Cap (SPÖ), Vertretern des VFRÖ, F.E.R.L (Europaorganisation Freier Radios), AMARC (Weltorganisation Freier Radios) und der Journalistengewerkschaft. Dabei sichern die Politiker zu, dass im neuen Regionalradiogesetz (RRG) Freie Radios dezidiert genannt werden und dass es genügend Frequenzen geben wird.

Am 4. Juli
wird ein FRO-Benefizfest in der Stadtwerkstatt veranstaltet, bei dem sich spontan sechs Bands bereit erklären gratis zu spielen. Es wird live Hausradio veranstaltet das – bedingt durch die Lage – auch noch am Linzer Hauptplatz zu hören ist. Geladen und anwesend sind neben Leuten, die Interesse am Freien Radio haben, auch Prominenz aus Politik, Kunst und Kultur.

September bis Dezember
stehen im Zeichen konkreten Radiomachens. Die Radiowerkstatt beginnt zu arbeiten, erstellt Sendungen für das Offene Fenster in Radio Oberösterreich und macht von September bis zum Dezember regelmäßig Hausradio vom Dachboden der Stadtwerkstatt ins Café Strom.

Im September
erstellt Radio FRO eine Stellungnahme zum Entwurf zur Novelle des RRG und führt Verhandlungen für Verbesserungen für Freie Radios.

Im Herbst
werden die ersten Internet-Seiten von Radio FRO erstellt – beim Projekt @servus.at.

Am 31. Dezember 1996
ist es soweit: VORLAUF startet. Das erste Mal hat Radio FRO 24 Stunden am Tag Sendefläche im Kabelnetz von KabelTV Urfahr.

 

1995

Im Jänner
werden die Regionalradiolizenzen wie erwartet an die Verlagsgesellschaften vergeben.

Am 15. März
bringt das Radio FRO eine Bescheidbeschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) gegen die Lizenzvergabe ein. Radio FRO regt den VfGH an, die Verfassungskonformität des RRG und des Frequenznutzungsplanes zu prüfen.

19. bis 23. Juni
Bei der Ars Electronica nimmt FRO am “horizontal radio” teil, bei dem 24 Stunden live und via Internet gesendet wird.

Im Sommer
beginnt Radio FRO mit der Ausbildung von Mitgliedern und InteressentInnen im journalistischen und technischen Bereich.

Am 27. September
hebt der VfGH den § 2 des RRG auf, damit auch den Frequenznutzungsplan, der durch diesen Paragraphen geregelt wird.

Am 19. Oktober
findet im Rahmen der Präsentation des Buches “Radiokultur von morgen”* im Theater Phönix eine Podiumsdiskussion zum Thema nicht-kommerzielle Radios in Österreich statt. Bei dieser von Hermes Phettberg moderierten Diskussion erklären Politiker der SPÖ, ÖVP, GRÜNEN und LIF freie, nicht-kommerzielle Radios zu unterstützen. Fritz Hochmair (SPÖ) kündigt eine entsprechende Resolution im oberösterreichischen Landtag an.
*(Hg.: Johanna Dorer, Alexander Baratsits, Verlag Buchkultur)

Im Herbst
wird der Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ) gegründet.

17. Dezember
Durch die Nationalratsneuwahlen wird die Novellierung des RRG auf unbestimmte Zeit verschoben.

 

1994

Am 8. April
stellt Radio FRO einen Antrag auf Erteilung einer Regionalradiolizenz – unterstützt von 60 Sozial-, Kultur-, Jugend- und sonstigen Initiativen.
Zugleich laufen in Linz Konzept- und Bündnisarbeiten für einen Lokalradiolizenzantrag an.

Frühjahr
Der ORF baut das Programmfenster auf OÖ-Regional aus und die VHS Linz beginnt mit ihrem Radiokursprogramm.

Im August
wird Radio FRO als Verein “Freies Radio Oberösterreich – Verein zur Förderung von Freien Nicht-Kommerziellen Radioprojekten” neu gegründet.

 

1993

Wegen Repressalien und der aus rechtlichen Gründen im Untergrund verlaufenden Aktivitäten, die den Aufbau eines fixen und ständigen Publikums unmöglich machen, stellen die Radioinitiativen die Sendetätigkeiten ein.

Im März
findet das so genannte Radiowochenende in Form eines Standlmarktes statt, bei dem sich in- und ausländische Radioinitiativen präsentieren. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion werden auch die Möglichkeiten für die Einführung nicht-kommerziellen Rundfunks in Österreich diskutiert.

Im Juli
wird das RRG, das künftig Privatradio in Österreich ermöglichen soll, verabschiedet. Daraufhin beginnen die ersten Konzeptarbeiten für einen Lizenzantrag. Die Diözese Linz beginnt mit ihrem Radiokursprogramm.

 

1992

In diesem Jahr gestalten und senden neben Radio FRO folgende Radioinitiativen wöchentlich eine Viertelstunde Programm im “Offenen Radio”: “Radio Wurstinsel” aus Wels, “Radio Schtarkschtrom” aus Steyr und aus Gmunden “Radio Understone”

Juni
Das “Radiolabor” wirkt im Rahmen der Ars Electronica und sendet eine Woche lang täglich eine Stunde auf der Frequenz von Ö3 in Oberösterreich.

 

1991

PiratInnenradios in Linz und Schwertberg nehmen ihre Sendetätigkeit auf, die KAPU veranstaltet Kassettenradio.

Oktober
Die KAPU organisiert das “Radiolabor” in Zusammenarbeit mit dem Offenen Kulturhaus. Dabei werden die Geschichte des Radios in Österreich und nicht-kommerzielle Radiostationen aus dem Ausland vorgestellt. Eine ganze Woche wird von Initiativen täglich ungefähr eine Stunde Programm für den ORF erstellt. Daraus geht die Sendung “Offenes Radio” des ORF-Landesstudio OÖ hervor, einem Programmfenster mit offenem Zugang.

 

1987

Am 24. November
meldet sich “Radio ÖGB – Österreich Geht’s Blendend” mit einer “Belanglos- und Niederhaltungssendung” zu Wort. Es werden Analysen über die Hintergründe der Verstaatlichtenpolitik, sowie die Situation und Ansichten Betroffener gebracht.

Zuletzt geändert am 18.10.18, 11:55 Uhr

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