Energie und Ernährung, Tschernobyl-Jahrestag
27. April, 18h
Gestern jährte sich Tschernobyl zum 24. Mal. Ein persönlicher Bericht. Außerdem: eine neue Ausgabe von Dynamo Effect, in der es um Ernährung und Energie geht.
Energie und Ernährung
Theoretisch wäre genug Getreide da, um die gesamte Menschheit zu ernähren, doch werden ca. 40-50% der Getreideproduktion zur Viehfütterung verwendet. Bei der Umwandlung von pflanzlicher in tierische Nahrung kostet je nach Tierart eine tierische Kalorie 7-12 pflanzliche Kalorien. Es gehen je nach tierischem Produkt im Schnitt 90 Prozent der Energie verloren. Diesen und noch mehrere Aspekte des Zusammenhangs von Ernährung und Energie beleuchtet Folge 13 von Dynamo-Effekt.
Tschernobyl Jahrestag
Gestern vor 24 Jahren kam es in Tschernobyl zur schwersten Reaktorkatastrophe des Nuklearzeitalters. Eine mangelhafte Konstruktion und Bedienungsfehler führen in den frühen Morgenstunden des 26. April 1986 dazu, dass der Reaktorkern nicht mehr kontrolliert werden kann. Uran schmilzt und verdampft das Kühlwasser, eine Dampfexplosion sprengt die über 1000 Tonnen schwere Kuppel des Kraftwerks ab. Eine weitere Explosion schleudert radioaktive Partikel über anderthalb Kilometer in die Luft. Die Katastrophe beginnt. In den folgenden Wochen, Monaten und Jahren nimmt der GAU seinen Lauf. Eine verseuchte Wolke zieht über Europa und bringt den nuklearen Fallout nach Skandinavien, Polen, Tschechien, Österreich, Süddeutschland und Norditalien. Auch der Balkan, Griechenland und die Türkei sind betroffen. Hunderttausende sogenannte Liquidatoren werden für die Aufräumarbeiten in Tschernobyl zwangsverpflichtet. Wie viele von Ihnen in den Folgen der Einsätze starben oder erkrankten ist unklar. Auch in Süddeutschland löst Tschernobyl bei vielen Menschen ein Umdenken aus. Denn die Katastrophe macht klar, dass die Atomkraft nicht beherrschbar ist.
Für Ursula Sladek wurde Tschernobyl sogar zu einem Wendepunkt in ihrem Leben. Gemeinsam mit ihrem Mann und anderen Bürgerinnen und Bürgern aus Schönau im Schwarzwald nahm sie Tschernobyl zum Anlass, die Elektrizitätswerke Schönau zu gründen, die heute heute bundesweit „Strom aus alternativen Energiequellen“ anbieten. Wir haben mit Ursula Sladek darüber gesprochen,wie sie Tschernobyl erlebt hat.
Durch die Sendung führen Julia und Gerda Kulczycki.
Zuletzt geändert am 27.04.10, 00:00 Uhr
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