BLOCKUPY FRANKFURT
In dieser Sendung hört ihr Näheres zu "Blockupy Frankfurt" und dem Roman "Der Russe ist einer, der Birken liebt".
Blockupy Frankfurt
Der Kapitalismus steckt in einer Krise. In Europa werden einzelne Länder mit angeblich zu hohen Staatsausgaben als Schuldige ausgemacht. Um die Krise zu „lösen“ werden in vielen Ländern der EU Löhne gesenkt, das Pensionsalter erhöht, Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen, der Gesundheits- und Sozialbereich kaputtgespart. Doch das, was die europäischen Regierungen aktuell „Rettungsschirme“, „Eurorettung“ und „Stabilitätspakete“ nennen, fließt in Milliardenbeträgen direkt an jene Banken zurück, die an der Verschuldung dieser Länder profitiert haben und nach wie vor profitieren. Mit der autoritären Krisenbearbeitung der sogenannten „Troika“ bestehend aus EU-Kommission, europäischer Zentralbank (EZB) und internationalem Währungsfonds (IWF), werden demokratische Entscheidungsverfahren abgeschafft. Dagegen regt sich Widerstand. Platzbesetzungen, Demonstrationen und Streiks in zahlreichen europäischen Städten und Ländern, aber auch die aktuellen weltweiten Proteste zeigen, dass diese Politik nicht unwidersprochen bleibt. Deshalb finden von 16.-19. Mai in Frankfurt am Main europäische Aktionstage statt, zu denen auch in Wien, Graz und Linz mobilisiert wird. In Linz findet diese “Info- und Mobilisierungsveranstaltung” heute statt, und zwar im rothen Krebsen. Wie lässt sich die aktuelle Finanzkrise erklären und welche Auswirkungen hat sie? Diese Fragen werden bei der Mobilisationsveranstaltung geklärt. Zum anderen wird über die Aktionstage in Frankfurt am Main und den aktuellen Stand der Vorbereitungen informiert. Die feministische Ökonomin Käthe Knittler und ein Aktivist von Blockupy Frankfurt werden vor Ort sein. Eine Kooperation vom Infoladen Treibsand und PrekärCafé.
Axel vom Infoladen Treibsand wird uns heute live im Studio Näheres zu den Aktionstagen und der heutigen Info & Mobilisationsveranstalung erzählen.
Nähere Infos unter:
Der Russe ist einer, der Birken liebt
Die Autorin Olga Grjasnowa schreibt in ihrem Debütroman über das Leben junger Menschen in Deutschland, die von Soziologie und Politik gerne als „postmigrantisch“ bezeichnet werden. Im Mittelpunkt steht die Dolmetscherin Mascha, die in Deutschland lebt, aber dieses Land nicht als ihre Heimat bezeichnen würde. Ein spannendes Buch über Identität, Sprache und Politik. Der Titel des Buches – „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ – ist nur eines der Klischees, mit denen sich die Figuren des Romans herumschlagen müssen. Mascha, die zentrale Person, hat als Kind den ethnischen Konflikt in Aserbaidschan miterlebt und floh als sogenannter „jüdischer Kontingentflüchtling“ mit ihren Eltern nach Deutschland. Ihre Freunde Sami und Cem sind libanesischer und türkischer Herkunft, beide sind in Deutschland geboren und alltäglich mit Rassismus und Ausgrenzung konfrontiert. Maschas Welt gerät ins Wanken, als ihr Lebenspartner Elias an einer Komplikation nach einem Unfall stirbt. Sie reist nach Israel und versucht, ihr Leben zu ordnen und ihre Identität zu finden. Tobias Lindemann traf Olga Grjasnowa zum Interview.
Durch die Sendung führt Sarah Praschak.
Zuletzt geändert am 26.04.12, 00:00 Uhr
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