Freier Zugang zu digitalen Archiven
9. Juli 2012: Die ARCHIVIA Konferenz, die Ende August stattfindet, will die Debatte über freien Zugang zu digitalen Archiven anstoßen.
An Lösungsansätzen, das Urheberrecht an die Anforderungen des Internets anzupassen, arbeiten die OrganisatorInnen der Konferenz ARCHIVIA, die am 31. August und 1. September im Linzer Wissensturm stattfindet.
Der Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ) und Radio FRO 105.0 plädieren in ihrem Beitrag zum ARS Electronica Festival für die Öffnung von digitalen Archiven, die in unserer Wissensgesellschaft für eine globale Öffentlichkeit zugänglich sein könnten. Derzeit verhindern das rechtliche Hürden.
Technische Möglichkeiten / Rechtliche Hürden
ARCHIVIA stellt einen Aspekt der Digitalisierung in den Mittelpunkt, der in Debatten um den freien Zugang zu Information oft verloren geht: die Neudefinition der Rolle und Funktion von Medienarchiven. Lange wurden Archive aufgrund beschränkter Zugänglichkeit vorwiegend von JournalistInnen und WissenschaftlerInnen im beruflichen Kontext genutzt. Das hat sich radikal verändert: Heute könnten digitale Medienarchive eine weltweit zugängliche Ressource sein. Doch obwohl die technischen Voraussetzungen für eine solche Nutzung bestehen, hinkt die rechtliche Situation hinterher. Die allgemeine Rechtsunsicherheit erschwert die Bereitstellung von Archiven und den Zugang zu Information.
Tag 1: Lösungsmodelle / Politische Ansätze
Der erste Konferenztag fächert dieses Thema auf und stellt die Frage nach neuen Ansätzen. Die Ökonomin Ruth Towse (Universität von Bournemouth), der Mediensoziologe Manfred Faßler (Goethe Universität Frankfurt) und ein Sprecher aus dem Bereich Rechtswissenschaften präsentieren ihre Perspektiven und stellen Lösungsmodelle zur Diskussion. In der anschließenden Podiumsdiskussion werden politische Ansätze einer zufriedenstellenden Verwertungslösung für offene nicht-kommerzielle Medienarchive diskutiert. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, wie ein öffentlicher Auftrag für die digitale Archivierung des kulturellen Erbes formuliert sein könnte.
Tag 2: Workshops / Best Practices
Am zweiten Konferenztag werden Workshops zu Themen wie Creative Commons, den Visionen lebendiger Archive und dem Verhältnis von UrheberInnen und ArchivbetreiberInnen angeboten. Archivprojekte wie die Audioarchive cba.media und freie-radios.net präsentieren sich in Best-Practice-Sessions.
Zeitgemäße Nutzung des digitalen kulturellen Erbes
ARCHIVIA versammelt Meinungen und Positionen von BetreiberInnen österreichischer und internationaler Archiv- und Netzprojekte, freier nichtkommerzieller und öffentlich-rechtlicher Rundfunkstationen sowie AkteurInnen aus unterschiedlichsten Feldern von Kunst, Medien und wissenschaftlichen Disziplinen sowie der Politik. Die Konferenz hat zum Ziel, die Diskussion über politische Rahmenbedingungen, die einer angemessenen und zeitgemäßen Nutzung und Verwertung des digitalen kulturellen Erbes Rechnung tragen, voranzutreiben.
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Organisation:
Veranstalter: Verband der Freien Radios Österreich, Radio FRO 105,0 MHz
KooperationspartnerInnen: Ars Electronica Festival, Wissensturm Linz (VHS, Medienwerkstatt), Creative Commons Austria hosted by ALLMENDA Gemeinwohl Genossenschaft
Medienpartner: dorf tv, Radio FRO 105.0
Fördergeber: Stadt Linz, Land OÖ, RTR-GmbH
Mehr Information:
www.archivia.at
Facebook Group „Archivia“ / #archivia12
Um Anmeldung zur Konferenz bis 26. August wird gebeten unter register@archivia.at (Eintritt frei!)
Kontakt:
Thomas Kreiseder, Robert Suchar / Projektleitung: office@archivia.at
Verband Freier Radios Österreich, Gumpendorfer Straße 15/13, 1060 Wien
Foto: cc by dam
Zuletzt geändert am 09.07.12, 00:00 Uhr
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