Weltempfänger: Mexiko, Frankreich, Deutschland
In Mexiko könnte auf ein Erdbeben ein politisches Beben folgen; Gewerkschaftliche Aktion auf Emanuel Macrons Arbeitsmarktreform in Frankreich und ein Blick auf die jüngere Geschichte Deutschlands und den sogenannten 2 + 4 Vertrag, der 1990 Entwicklungen auf den Weg brachte, die sich bis heute in Europa und der ganzen Welt niederschlagen.
Auf das Erdbeben könnte ein politisches Beben folgen – Bericht aus Mexiko
Im Moment sprechen die Medien hierzulande – und generell in der westlichen Hemisphäre – von den grossen Naturkatastrophen, welche die USA betreffen. Dass sich im Moment gleich neben den Vereinigten Staaten eine Katastrophe riesigen Ausmasses abspielt, scheint vergessen zu gehen. Kein Hurrikan, sondern ein massives Erdbeben hat in Mexiko rund 100 Menschen das Leben und Zehntausende obdachlos gemacht. Besonders betroffen sind einmal mehr die Ärmsten – vor allem in den Regionen Chiapas und Oaxaca. Vor Ort engagiert sich Philipp Gerber für das Hilfswerk medico international schweiz. Zusammen mit dem Hilfswerk Codigo DH leisten sie Nothilfe. RaBe-Info-Redaktor Michael Spahr hat mit Philipp Gerber in Mexiko geskypt und mit ihm über die momentane Situation und die politischen Folgen des Bebens gesprochen.
Gewerkschaftliche Aktionen gegen Macrons Arbeitsmarkt”reform”
In Frankreich finden heute landesweit Demonstrationen und Streiks statt – Hintergrund ist die Arbeitsrechts“reform“ der Regierung Macron. Sie soll sogenannte „Arbeitsgesetz“, das am 08. August 2016 nach der Unterschrift des damaligen Staatspräsidenten François Hollande in Kraft trat, vervollständigen. Die Reform, gegen die heute viele Franzosen auf die Straße gehen, sieht vor allen Dingen weite Eingriffe in den Kündigunsschutz vor und betrifft auch die gewerkschaftliche Arbeit. Unser Frankreich-Korrespondent Bernard Schmid ist vor Ort und hat uns Bericht erstattet.
2+4-Vertrag – ein Friedensvertrag?
Am 12. September 1990 wurde der „Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland“, besser bekannt als 2+4 Vertrag, in Moskau unterzeichnet. Die Alliierten im zweiten Weltkrieg – England, Frankreich, die Sowjetunion und die USA -. sowie die Regierungschefs der damaligen DDR und BRD unterzeichneten den 2+4-Vertrag, der einerseits, blickt man nach Deutschland, relevant für die die Etablierung eines souveränen wiedervereinigten deutschen Staates war; andererseits spielte der Vertrag auch für die weltpolitische Situation eine große Rolle und brachte Entwicklungen auf den Weg, die sich bis heute in Europa und der Welt niederschlagen. Mit dem Historiker und Publizisten Karl Heinz Roth warfen wir einen genaueren Blick auf den 2+4-Vertrag, sein Zustandekommen und seine Auswirkungen auf die politische Situation bis heute. Karl Heinz Roth arbeitet bei der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts und setzt sich insbesondere mit der deutschen Nachkriegsgeschichte auseinander. Jüngst erschien sein Buch „Reparationsschuld. Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa“. Eingangs skizziert Herr Roth die politische Situation, in der sich die beiden deutschen Staaten Ende der 1980er Jahre befanden.
Durch die Sendung führt Sandra Hochholzer.
Zuletzt geändert am 19.09.17, 15:49 Uhr
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