Soziale Absicherung für Freiberufler*innen – nur ein Wunschdenken?
Ob Selbstbestimmung, freie Zeiteinteilung oder Spaß beim Arbeiten - Freiberuflichkeit wird häufig als positives Gegenteil eines Angestelltenverhältnisses gesehen. Weniger beachtet wird dabei die Frage der sozialen Absicherung, der sich Barbara Trost, Birgit Waldhör und Daniela Koweindl in dieser Sendung widmen.
“Künstler sind arm, aber glücklich” – das war die Schlagzeile eines Artikels in der Berliner Zeitung “Der Tagesspiegel” (Link zum Artikel) aus dem Jahr 2012. Bezug genommen wurde dabei auf eine Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung, an der 300 Künstler*innen teilnahmen, und deren zentrales Ergebnis war, dass Künstler*innen zwar viel für wenig Geld, aber dafür selbstbestimmt arbeiten würden.
Freiberuflichkeit im österreichischen Sozialsystem
Diese Selbstbestimmung, etwa durch eine fehlende Anstellung und keine Vorgesetzten, kann zusätzlich zur finanziellen auch die soziale Absicherung erschweren. Mit welchen Herausforderungen freiberuflich Tätige im Sozialsystem konfrontiert sind, ob Gesetze und behördliche Bestimmungen für Freiberufler*innen geändert werden müssten und inwieweit diese ihre Rechte überhaupt kennen, darüber sprechen
- Barbara Trost, Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Johannes Kepler Universität Linz
- und Birgit Waldhör, Rechtsreferentin Arbeits- und Sozialrecht der Arbeiterkammer Oberösterreich.
Sie haben gemeinsam mit Tanja Iljkic (Bundesministerium für Finanzen) den ersten Teil der Studie “Unselbstständig – Selbstständig – Erwerbslos” im Auftrag der Arbeiterkammer Wien (Überblick über die Studie) verfasst und am 6. Dezember 2017 in der Arbeiterkammer Oberösterreich in Linz präsentiert.
Handlungsauftrag für die Politik
Zu Gast war zudem Daniela Koweindl, IG Bildende Kunst und Vorstand im Kulturrat Österreich, die über den Handlungsauftrag für die Politik referierte. Welche Maßnahmen es bräuchte, um die Situation von freiberuflich Tätigen zu verbessern, und ob hinter den Schwierigkeiten auch eine fehlende gesellschaftliche Wertschätzung steckt, beantwortete sie in einem Telefoninterview. Dabei wird auch der zweite Part der Studie, eine sozialwissenschaftliche Perspektive zu Kunstschaffenden (Link zum zweiten Teil der Studie “Unselbstständig-Selbstständig-Erwerbslos” ), verfasst von Clemens Christl und Markus Griesser, kurz eingebracht.
Gestaltung und Moderation der Sendung: Katharina Wurzer
Zuletzt geändert am 13.02.18, 13:42 Uhr