Der Weibsteufel
Am 24.1.2013 findet im Saal des Theater Phönix die Premiere des Stücks "Der Weibsteufel" von Karl Schönherr in der Regie von Esther Muschol statt.
In der neuen Ausgabe von “Phönix on Air” gibt es einige Mitschnitte aus der Pressekonferenz vom 18.1.2013 anläßlich der Premiere des Stücks “Der Weibsteufel” von Karl Schönherr (Uraufführung 1915); sowie Ausschnitte eines Interviews mit der Regisseurin Esther Muschol.
Neben dem Inhalt des Stücks und einer Vorstellung der Beteiligten kommt ausserdem zur Sprache:
Inwieweit Schönherr einem Vergleich mit seinem Zeitgenossen Schnitzler in puncto psychologisches Feingefühl standhält.
Wie die Konstellation der Figuren eine Eigendynamik in Gang setzt, die in eine Falle führt.
Die charakterliche Komplexität der Protagonistin.
Wie das Bühnenbild mit den Eigenschaften der Personen harmoniert.
Der Zusammenhang mit dem Stück “Waisen” von Dennis Kelly (Premiere Do.14.2.2013).
Auf welcher Ebene das Stück für das Publikum funktioniert.
Welche Rolle die Musik spielt.
Ob die Vereinnahmung Schönherrs durch den Nationalsozialismus in seinen Stücken begründet liegt und sein Ruf als “Blut- und Bodenromantiker” gerechtfertigt ist.
Der Weibsteufel
von Karl Schönherr
Mit: Lisa Fuchs, Ferry Öllinger, Oliver Rosskopf.
Regie: Esther Muschol.
Bühne: Magdalena Gut.
Kostüme: Elke Gattinger.
Lichtgestaltung: Hubert Schwaiger.
Musik: Manuel Mitterhuber.
Dramaturgie: Silke Dörner.
Inhalt
Fast haben sie ihr Ziel erreicht: Am sechsten Hochzeitstag hat der Schmuggler bald so viel ergaunert, dass er seiner Frau im nahen Grenzstädtchen das lang ersehnte Haus am Markt kaufen kann, das ihnen Ansehen und Wohlstand bringen soll. Doch dann taucht unerwartet ein junger, ehrgeiziger Grenzjäger auf. Ihn hat der Grenzkommandant auf die Frau des Schmugglers „angesetzt“, damit ihm der Kriminelle endlich ins Netz geht. Als der Schmuggler davon erfährt, fordert er von seiner Frau, auf die Avancen des Grenzjägers zum Schein einzugehen, um seinen kriminellen Machenschaften weiterhin ungehindert nachgehen zu können. Der Plan scheint aufzugehen, bis aus der taktischen Annäherung der beiden tatsächliche sexuelle Anziehung wird und ein gefährliches Spiel beginnt. Doch im Kampf der konkurrierenden Männer erkennt die Frau, wie sehr man sie zur Ware degradiert und lernt, die Herren der Schöpfung mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.
Karl Schönherrs 1915 uraufgeführtes Drama „Der Weibsteufel“ ist ein archaisches Stück Volkstheater, ein unmoralisches Spiel um Benutzen und Begehren, in dem die Rechnungen der Männer nicht aufgehen.
Mehr Informationen unter:
http://www.theater-phoenix.at/
Sendungsgestaltung: Claus Harringer
Zuletzt geändert am 19.01.13, 00:00 Uhr
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