Von Venedig nach Linz – eine musikalische Zeitreise
Alte Musik, wie sie mehrchörig gespielt in Venedig um 1600 große Tradition war, wird in Linz für eine Aufführung geprobt. – Viele Hörbeispiele und Interviews mit den Musizierenden.
Wir machen heute eine musikalische Zeitreise von Venedig nach Linz.
Um 1600 geht die Epoche der Renaissance dem Ende zu. Zu dieser Zeit hat in der gehobenen Gesellschaft der Lagunenstadt die Musik bereits eine in Jahrhunderten gewachsene und gepflogene Tradition.
Musik war ein wesentliches Element der venezianischen Festkultur, die sowohl der Identitätspflege der Venezianer mit Stadt und Republik diente, andererseits als wirksames Mittel der Staatspropaganda eingesetzt wurde – so zu lesen in Wikipedia.
Wenn wir heute diese Musik hören, so ist das der Klang aus den Sälen der wirtschaftlich und politisch erfolgreiche gewesenen, jedenfalls lebensfrohen Venezianer, wenn sie Feste gefeiert haben.
Um 1600 war Venedig wirtschaftlich bereits am Abstieg. Es war allerdings immer noch kulturelles Zentrum für ganz Europa. Musiker, wenn sie Erfolg haben wollten in der musikalischen Szene Europas, hatten nach Venedig zu reisen, um bei den dortigen Meistern zu lernen und inspirieren zu lassen. Italienische Musiker wiederum waren die gut bezahlten Künstler an den Hofkapellen der europäischen Reiche.
Wer heute nach Venedig kommt, kommt an den Ankündigungen professioneller Ensembles (“Interpreti Veneziani”), die jeden Abend ein vermeintlich venezianisches Programm spielen, nicht vorbei. Jene Musik des 16. und 17. Jahrhunderts, die für die Musik in ganz Europa so anregend und richtungsweisend gewesen ist, wird heute woanders gespielt. Eine traditionelle Kirchenmusik findet in Venedig nicht mehr statt, meint Martin Schlu, der deutsche Musikpädagoge.
Wer solches hören will begebe sich am Sonntag, dem 8. März 2020 in die Martin-Luther-Kirche in Linz, oder wohne der öffentlichen Generalprobe bei. Sie ist am Vortag, also Samstag, dem 7. März für 15 Uhr angesetzt.
Hinweise auf die Veranstaltung
VON VENEDIG NACH LINZ
Erlebnis Mehrchörigkeit
Drei- und vierchörige Werke aus Venedig um 1600
und zwei Uraufführungen von Ingo Ingensand und Gotthart Schulz
Dirigent: Marian Margowski
Leitung der aus Laien- und Profimusikern zusammengesetzten Ensembles:
Josef Habringer | Claudia Leitenbauer | Johann Reiter | Helga Sambs
Projektleitung: Hedwig Baurecker
Eintritt: 25,00 € (erm.: 18,00 €)
Veranstalter des Konzertes: Verein zur Förderung Alter Musik e.V.
Kartenreservierungen über Hedwig Baurecker: musik.baurecker@gmx.at
Zuletzt geändert am 26.02.20, 11:09 Uhr