8. März – Solidarität!
Unsere Auszubildende Tina Weinberger hat sich für den 8. März, den Weltfrauentag, ein schönes Projekt ausgedacht. Sie hat dazu aufgerufen, sich Gedanken zu machen, was der 8. März für jede und jeden persönlich für eine Bedeutung hat. Alle sollten sich dazu ein Wort suchen, dieses erklären und dann knipste Tina von allen ein Foto. (Diese Fotos werden auf unserer Facebookseite gepostet.)
Mein Wort dazu ist: SOLIDARITÄT
… und das meine ich natürlich in allen Bereichen eines gesellschaftlichen Zusammenlebens. Aber am 8. März gilt es einfach gesondert zu betonen, welche Unterschiede noch immer zwischen den Geschlechtern gemacht werden.
Der Einkommensunterschied in Österreich betrug 2019 – 20 %! 20 % weniger Einkommen. Womit ist dies gerechtfertigt?
Noch dazu kommt, dass an Frauen nach wie vor die Care-Arbeit hängen bleibt. Dass Frauen daher oft nur Teilzeitjobs ausüben können, dass so wiederum wertvolle Pensionsjahre verloren gehen, dass somit Altersarmut vorprogrammiert ist, ist ein verheerender Kreislauf, den unsere Gesellschaft institutionalisiert hat und duldet.
In Sachen Weltfrauentag mit dem Schlagwort “Kampftag” ist es mir persönlich wichtig zu betonen, dass sich die Paradigmen und Standpunkte seit den ersten Frauenbewegungen verändert haben und ich – für mich – sehr wohl merke, dass Emanzipation und Feminismus nicht mehr allein „Frauensache“ ist.
Ich möchte hier Hanna Herbst zitieren
“Männliche Herrschaft zu einer weiblichen Herrschaft machen zu wollen, ist nichts als die Aufrechterhaltung dessen, was jetzt schon beschissen ist.” (aus ihrem Buch „Feministin sagt man nicht“)
Oder – wenn wir schon bei den Zitaten sind – das wohl bekannteste von Johanna Dohnal, die ihrer Zeit mehr als voraus war:
“die Vision des Feminismus ist nicht eine “weibliche Zukunft”. Es ist eine menschliche Zukunft.”
Wobei wir wieder bei meinem Ausgangswort, für den 8. März sind: Solidarität.
Dem derzeitigen Erstarken von sogenannten männlichen Wertehaltungen, von einem konservativen Frauenbild in dieser neoliberalen, kapitalistischen, rechts-konservativen „Angst-Gesellschaft“ muss Einhalt geboten werden.
Wir müssen erkennen, dass wir Strukturen, Meinungen, Wertehaltungen, etc. nicht machtlos gegenüber stehen, sondern, dass wir nur reden müssen, aufstehen müssen, NEIN sagen müssen! Wir sind viele und jene die – so wie du und ich hier – auch das Privileg haben, ungeahndet das Wort ergreifen zu können – wir müssen einstehen dafür, laut sein und alle anderen an der Hand nehmen. Damit dieser dumpfe Populismus, Nationalismus, Sozialabbau, Sexismus, die Aushöhlung von Rechtsstaatlichkeit und die Ungleichbehandlung ein Ende haben.
Es wird ein langer Weg sein, aber wir müssen uns bewusst sein, dass wir ihn gehen müssen: GEMEINSAM!
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