75 Jahre Befreiung – virtuelles Gedenken
WH vom 07.05.20: Am 5. Mai 1945, also vor 75 Jahren, wurde das Konzentrationslager in Mauthausen befreit. Anlässlich dieses besonderen Gedenkjahres widmet sich diese Sendung der Zukunft des Erinnerns. Vier Gespräche über Herausforderungen und Formen des Gedenkens, Bildungsarbeit sowie Antisemitismus und Rechtsextremismus der Gegenwart.
Virtuelle Gedenk- und Befreiungsfeiern in Mauthausen und Gusen
Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Durchführung der Internationalen Befreiungsfeiern in Mauthausen und Gusen in der gewohnten Form nicht möglich.
In enger Zusammenarbeit mit dem Comité International de Mauthausen (CIM) veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) deswegen 75 Jahre nach der Befreiung des KZ Mauthausen eine Virtuelle Internationale Befreiungsfeier mit ZeitzeugInnen-Statements, Videobeiträgen und Musik. Die Virtuelle Befreiungsfeier wird am Sonntag, 10. Mai 2020 von 11:00 bis 12:00 Uhr auf www.mkoe.at zu finden sein.
Marina Wetzlmaier hat mit Christa Bauer, der Geschäftsführerin des Mauthausen Komitees, über die virtuelle Feier unter dem Motto „Menschlichkeit ohne Grenzen“ gesprochen. Ebenso berichtet Bauer über die Informationsangebote des MKÖ zu den Themen Zivilcourage und rechtsextreme Jugendkulturen.
Das Interview mit Christa Bauer hier anhören.
Auch das Gedenkdienstkomitee Gusen bestreitet neue Wege in der Erinnerungskultur. Die Gedenkfeier beim ehemaligen KZ-Gusen findet heuer ebenfalls virtuell statt.
Michael Diesenreither hat mit Bernhard Mühleder vom Gedenkdienstkomitee Gusen über das virtuelle Gedenken, die Tätigkeiten des ehrenamtlichen Gedenkdienstkomitees und seine Einschätzung zur Weiterentwicklung der KZ-Gedenkstätte Gusen gesprochen.
Besonders ist auch eine Kooperation mit den Freien Medien in ganz Österreich. Die virtuelle Feier des Gedenkdienstkomitee Gusen wird als Radiosendung bundesweit in allen 14 Freien Radios ausgestrahlt, der Video-Beitrag in den drei Community TV-Sendern in Linz, Salzburg und Wien gesendet. Bei Radio FRO ist die Ausstrahlung am Sonntag, 10. Mai um 15:00 Uhr geplant, ab Samstag, 9 Mai um 17:00 Uhr ist die Sendung im Audioarchiv unter https://cba.media/451775 verfügbar.
Zusätzlich wird die digitale Gedenkfeier auf der Facebookseite des Gedenkdienstkomitees Gusen in englischer Sprache und auf dem YouTube Kanal der Plattform Johann Gruber in Deutsch gezeigt.
Infos zur Radiosendung: https://www.frf.at/2020/05/75-jahre-befreiung-konzentrationslager-gusen/
Link zum Gedenkdienstkomitee Gusen: http://www.gusen.org/
Den Beitrag mit Bernhard Mühleder hier anhören
KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Bildungsarbeit nun digital
Aufgrund des Corona-Virus musste die KZ-Gedenkstätte Mauthausen vorübergehend den Besucherbetrieb einstellen. Üblicherweise wäre jetzt die besucherstärkste Zeit an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Hunderte Schulklassen hatten einen Rundgang gebucht. Vielfach davon betroffen sind Schüler*innen, Oberstufe, wie Unterstufe und Lehrlinge. Viele von ihnen werden wohl auf ihrem weiteren Berufs- und Bildungsweg nicht so schnell wieder die Gelegenheit haben, sich intensiv mit einem ehemaligen Verbrechensort auseinanderzusetzen und Fragen an die Zeit des Nationalsozialismus zu stellen.
Das Team der Gedenkstätte produziert nun digitale Vermittlungsangebote. Michael Diesenreither hat darüber mit Gudrun Blohberger, pädagogische Leiterin und Initiatorin des digitalen Vermittlungsangebots des Mauthausen Memorial, gesprochen.
Täglich wird auf der Internetseite www.mauthausen-memorial.org sowie auf Youtube, Facebook und Instagram ein Video zu einem konkreten Ort und zu Themen, die in Verbindung mit den ehemaligen Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen stehen, veröffentlicht.
Den Beitrag in Langfassung gibt es hier zu hören.
Jüdisches Leben in Linz
Jahrelange Forderungen nach einem dauerhaften Gedenkprojekt in Linz haben schließlich zu einer Entscheidung geführt: auch wenn es nicht die von der Zivilgesellschaft geforderten Stolpersteine sein werden (kleine im Boden angebrachte Gedenktafeln mit den Namen und Daten jüdischer NS-Opfer), einigte sich die Stadt Linz mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) auf Gedenk-Stelen. Wie und wann diese Stelen errichtet werden sollen, erzählt Charlotte Herman, Präsidentin der IKG Linz, im Gespräch mit Marina Wetzlmaier. Zudem spricht sie von den drei gegenwärtigen Formen des Antisemitismus und über das Leben der kleinen jüdischen Gemeinde in Oberösterreich.
Das Interview in voller Länge hier anhören.
Moderation: Marina Wetzlmaier
Zuletzt geändert am 03.09.20, 13:23 Uhr
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