Dialektik im Quartett
Vorträge von Gerhard Scheit zur Geschichte der musikalischen Vernunft von Beethoven bis Adorno
Am 20.März, sowie dem 24.April diesen Jahres hielt der Wiener Autor Gerhard Scheit unter dem Übertitel “Dialektik im Quartett” im Saal der Stadtwerkstatt die ersten beiden Vorträge einer Reihe, in der er anhand der musikalischen Gattung des Streichquartetts Überlegungen “Zur Geschichte der Musikalischen Vernunft von Beethoven bis Adorno” anstellte. Der für den 22. Mai avisierte dritte Teil musste leider ausfallen und wird am Mittwoch dem 16. Oktober um 20:00 im Saal der Stadtwerkstatt nachgeholt. In der Sendung gibt es eine sehr stark geraffte Zusammenfassung der beiden ersten Teile zu hören, die nicht zuletzt als Anregung zum Besuch der Veranstaltung dienen und einen bescheidenen Eindruck vom bisher Erörterten vermitteln soll. Der Termin sei somit auch denjenigen an Herz und Hirn gelegt, die die ersten beiden verpasst haben.
Beethoven der Klassik zuzuschlagen und Schubert der Romantik, den asketischen Arnold Schönberg mit dem sinnlichen Alban Berg zu konfrontieren oder Hanns Eislers Engagement vom Desengagement der kritischen Theorie Theodor W. Adornos abzugrenzen? so in etwa lauten die beliebten Klischees, in denen sich der musikalische Unverstand herumtreibt, um nicht die in den einzelnen Werken selbst vorhandenen Gegensätze zu begreifen. In der Vortragsreihe soll versucht werden, diesen Gegensätzen auf die Spur zu kommen, und zwar in Form von Kommentaren (für deren Verständnis musikalische oder musiktheoretische Vorkenntnisse nicht unbedingt nötig sind) zu ausgewählten Streichquartettsätzen bzw. Streichtrio- und -quintettsätzen der genannten Komponisten.
Gerhard Scheit, Dr. phil., freier Autor; studierte Musik, Philosophie und Theaterwissenschaft in Wien und Berlin. Arbeiten zur Kritischen Theorie, über den Souverän und die Ästhetik in der Moderne; Mitherausgeber der Jean Améry-Werkausgabe und der Zeitschrift sans phrase. Bücher u. a.: Dramaturgie der Geschlechter. Über die gemeinsame Geschichte von Drama und Oper (1995); Mülltrennung. Beiträge zu Politik, Literatur und Musik (1998); Verborgener Staat, lebendiges Geld. Zur Dramaturgie des Antisemitismus (1999, 2003); Feindbild Gustav Mahler: Zur antisemitischen Abwehr der Moderne (2002, Koautor: Wilhelm Svoboda); Suicide Attack. Zur Kritik der politischen Gewalt (2004); Treffpunkt der Moderne. Gustav Mahler, Theodor W. Adorno, Wiener Traditionen (2010, Koautor: W. Svoboda); Der Wahn vom Weltsouverän (2010); Quälbarer Leib. Kritik der Gesellschaft nach Adorno. Freiburg 2011.
http://www.stwst.at/index.php?m=2&sm=&pid=265
Artikel Gerhard Scheits aus der Versorgerin zur Reihe:
http://versorgerin.stwst.at/artikel/mar-5-2013-1410/dialektik-im-quartett
Zuletzt geändert am 26.09.13, 00:00 Uhr
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