Von der Klostersuppe zur Einkehr der Sozialarbeit
"In einer solidarischen Gesellschaft profitieren alle davon", sagt Heinz Zauner, seit fast 20 Jahren inhaltlicher GF der Arge für Obdachlose in Linz. Er blickt im Utopischen Podcast #19 auf 40 Jahre Arbeit für Wohnungslose zurück, ordnet die aktuelle Situation ein und teilt seine Utopien und Forderungen für die Zukunft.
Der Verein Arge für Obdachlose ist Träger der Straßenzeitung “Kupfermuckn” und unterstützt Menschen in Not. Vor 19 Jahren wurde Heinz Zauner inhaltlicher Geschäftsführer und Leiter des Zeitungsprojekts. Anlässlich des Jubiläums hat er für die aktuelle Ausgabe eine Chronik verfasst. In Was wäre wenn… der utopische Podcast verrät er Sigrid Ecker, wie das in den 1970er Jahren war, als Obdachlosigkeit noch mit Gefängnis bestraft wurde. Wie es zur Entkriminalisierung kam – von der Klostersuppe zur Einkehr der Sozialarbeit, über die gesetzliche Sozialplanung bis hin zur präventiven Arbeit mit Wohnungslosen Menschen spannt sich der Bogen.
„Es waren andere Zeiten, als 1983 der Verein »ARGE für Nichtsesshafte« gegründet
wurde. Geschäftsführer Peter Paar setzte sich damals unter anderem gegen die Wie-
dereinführung des Landstreicher-Paragrafen im Strafgesetz ein.”
Heute finden in der ARGE über 1.300 Menschen im Jahr Unterstützung durch Beratung, Wohnung, Delogierungsprävention und Beschäftigung in den Projekten des Vereins. Sie ist Sprachrohr für Menschen in akuter Wohnungsnot und Kämpferin für Solidarität und Menschlichkeit.
Wie stellt sich die Situation in Zeiten von hoher Inflation und damit steigenden Preisen und Mieten dar? Wie ist die Klimakrise zu spüren bei den Betroffenen? Und wie hat sich die Sozialpolitik in den 40 Jahren gestaltet?
“Anfangs wurde die ARGE überwiegend von der sogenannten „Experimentellen Arbeitsmarktpolitik“ finanziert, mit welcher Sozialminister Alfred Dallinger eine Vielzahl innovativer Ideen förderte. Seine Nachfolger nahmen vieles davon zurück.”
1998 wurde die Wohnungslosenhilfe als Pflichtleistung des Landes OÖ im Sozialhilfegesetz festgeschrieben. Dadurch hatte das Betteln um Subventionen ein Ende und konnte so durch professionelle Sozialplanung ersetzt werden.
“Weitgehend gehören die damaligen »Utopien« heute zu den bewährten Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe.”
Die utopischen Forderungen von damals, sind durch den politischen Willen Einzelner heute zu sozialen Standards geworden, sagt Heinz Zauner und benennt sehr klar die politischen Kräfte, die im Begriff sind diese Errungenschaften zu zerstören.
Welchen Wert haben Freie Medien für die ARGE? Welche Symbiosen hat es da gegeben im Laufe der Zeit? Was macht die ARGE in ihrem Jubeljahr grad so?
Und was ist heute eine anzustrebende Utopie?
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In Was wäre wenn… der utopische Podcast beschäftigt sich Sigrid Ecker mit sozialen und politischen Utopien. Sie spricht mit Menschen, die ihre Vision, ihre Utopie hartnäckig verfolgen, für sie kämpfen und sie auch umsetzen. Es geht um Fernes und Nahes, um Globales und Persönliches. Und um die SDGs – die Sustainable Development Goals.
Alle Episoden sind im Cultural Broadcasting Archive und auf Spotify zu finden. Dort kann man den utopischen Podcast auch abonnieren.
Zuletzt geändert am 18.08.23, 12:36 Uhr
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