Guatemala nach den Wahlen
Im Weltempfänger des Infomagazins FROzine: Ergebnis der Wahl in Guatemala, eurozentristisches Weltbild des ORFs, 60 Jahre Martin-Luther King und Bürgerrechtsbewegung.
Guatemala nach den Präsidentschaftswahlen
Bei den Präsidentschaftswahlen in Guatemala gewann überraschend der Kandidat des Movimiento Semilla. Bernardo Arévalo steht für eine Vereinigung von politischen Kräften, die in der medialen Betrachtung als sozialdemokratisch beschrieben werden. Die Parlaments- und der erste Teil der Präsidentschaftswahl in Guatemala fanden am 25. Juni 2023 statt. Die Stichwahl um die Präsidentschaft fand am 20. August 2023 statt. Coco aus Guatemala berichtet Radio FSK, wofür Movimiento Semilla steht. Und auch welche Hoffnungen mit der Wahl verknüpft sind.
Eurozentrismus der österreichischen Leitmedien
Welche Themen behandeln die österreichischen Leitmedien Zeit im Bild (ZIB) 1 und ORF.at? Und welche nicht? Dazu gibt es Zahlen und Fakten aus der Studie “Den Globalen Süden kaum im Bild“. Die Untersuchung nahm 364 Sendungen, also etwa 120 Stunden der Zeit im Bild1 (ZIB 1) im Jahr 2022 in den Blick sowie fast 3.000 Beiträge auf der Nachrichtenseite von ORF.at, die im Juni 2022 erschienen. Das Ergebnis lässt zu wünschen übrig. “Weniger als 10 Prozent der Sendezeit von Österreichs wichtigster Nachrichtensendung Zeit im Bild (ZIB) 1 und der größten österreichischen Nachrichtenseite ORF.at entfallen auf den Globalen Süden, obwohl dort etwa 85 Prozent der Weltbevölkerung lebt”. Über die Studie und ihre Ergebnisse sprach Radio Corax mit den Autoren, Ladislaus Ludescher.
Ladislaus Ludescher hat eine Petition gestartet. Sie fordert die Beendigung der medialen Vernachlässigung des Globalen Südens.
Der unvollendete Traum – 60 Jahre March on Washington
Am 28. August war der 60. Jahrestag des berühmten March on Washington und der Rede Martin-Luther Kings. Damit gelangt der Gedenkmarathon für das „amerikanische Jahr“ 1963 zu seinem Höhepunkt. Das Problem dieses Gedenkens liegt darin, dass das politische Vermächtnis der Bürgerrechtsbewegung praktisch vollständig reduziert wird. Nämlich auf die Rassenschranken. Dabei hieß es „March on Washington for Jobs and Freedom“. Thematisiert wurde also die anhaltende wirtschaftliche und soziale Benachteiligung (nicht nur) der Afroamerikaner. Albert Scharenberg, Politikwissenschaftler und Historiker, arbeitet für die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Er ist Autor einer Biografie über Martin Luther King. Radio Corax sprach mit ihm über die Bürgerrechtsbewegung in den USA.
Moderation: Nora Niemetz
CC-Musik: Sunsearcher, Ninelle
Zuletzt geändert am 15.09.23, 21:18 Uhr