25 Jahre und kein bisschen leise
Das Jubiläumsjahr geht bald zu Ende und uns wird erst so langsam bewusst, wie viele Aktivitäten es über die vergangenen Monate gab:
Wir haben live von Festivals berichtet (Klangfestival, FMR, Festival der Regionen, OpenAir Ottensheim, music unlimited,…), waren bei der Linzpride erstmals als Fußgruppe dabei, haben am “Tag der Sprachen” aus dem öffentlichen Raum gesendet und einen “Tag des offenen Studios” veranstaltet. Nicht zu vergessen unseren Sendeschwerpunkt “FRO 25+ diskursiv“ und das Highlight: unsere Ü25-Party. Zum Abschluss des Jahres noch gemütliches Beisammensein bei Punsch und Keksen für den guten Zweck sowie die Präsentation unseres Jubiläumsmagazins. Hier gibt es die Highlights des Jahres ebenso nachzulesen wie die Geschichte und Perspektiven von Radio FRO. Gerade der Blick nach vorne war uns in diesem Jahr wichtig, daher das Motto: 25 Jahre und mehr.
Haltung zeigen
Die Voraussetzungen für den Freien Rundfunk sind heutzutage natürlich ganz anders als 1998. Damals ist das Rundfunk-Monopol gefallen, es gründeten sich die ersten Privatradios neben dem ORF. Das Thema Meinungsfreiheit war besonders wichtig, viele Menschen bekamen eine Stimme für ihre Anliegen im Radio. Heute kann jeder Mensch seine Meinung auf Social Media kundtun, oder seinen eigenen Podcast hochladen. In dieser schnelllebigen Medienwelt versuchen wir unseren Platz neu zu finden, als Stimme der Zivilgesellschaft, als Sprachrohr und Sprachverstärker*in für Betroffene und Aktivist*innen.
Noch nie wurde so viel gehört und gestreamt wie heutzutage. Das Informationsangebot bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten. Aber auch für uns den Anlass zur Weiterentwicklung, unsere Community zu stärken und in diesem Medienwandel zu unterstützen. Wir wollen weiterhin im öffentlichen Diskurs mitmischen, ihn diverser und demokratischer mitgestalten.
Auch wenn 25 Jahre ein Grund zum Feiern sind, die medienpolitische Zukunft sieht nicht gerade rosig aus: Rechtsextreme Politiker möchten Freie Medien, die nicht in ihrem Sinne berichten, am liebsten lieber heute als morgen abdrehen. Blaue Erziehungsphantasien übers „Benehmen lernen vom Journalisten bis zum Islamisten“, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen werden in diversen Videos von Parteiorganisationen an den Online-Pranger gestellt, autoritäre Vorstellungen von Züchtigung und Sanktionierung werden offen angesprochen und der Diskurs damit Stück für Stück weiter nach rechts verschoben.
Dieser Entmenschlichung gilt es entschieden entgegen zu treten, mit kritischem Journalismus mit klarer menschenrechtlicher Haltung und dem kontinuierlichen Beharren auf Medien- und Meinungsfreiheit. Dem werden wir vor allem im Intensiv-Wahljahr 2024 Rechnung tragen. Damit es freie Medien auch in 25 Jahren noch gibt, in welcher Form auch immer.
Michael Diesenreither & Marina Wetzlmaier
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