In memoriam Trautl Brandstaller
Gabriele Michalitsch, Margarete Maurer und Ulli Weish im Studiogespräch
Anfang der 1960er begann Trautl Brandstaller nach Abschluss ihrer Studien der Rechtswissenschaften und der Französischen Sprache ihre journalistische Laufbahn. Zunächst war sie bei mehreren Printmedien tätig, 1972 wechselte sie als Redakteurin zum Polit-Magazin Querschnitte des noch jungen ORF-Fernsehens. Später leitete sie dort die Sendereihe Prisma, das erste feministische Magazin im deutschsprachigen TV, gestaltete zahlreiche Dokumentationen und andere Formate. Legendär wurden unter anderem ihre regelmäßigen Moderationen der bis heute beispielgebenden Diskussionssendung Club2. Ebenso unermüdlich wie unbeirrbar kämpfte sie trotz heftiger Widerstände dafür, insbesondere Frauenrechten und Frauenpolitik zu gebührender Wahrnehmung zu verhelfen. Nicht die einzige Thematik, mit der Brandstaller aneckte und sich durchaus mächtige Feinde schuf. Doch Konflikte scheute sie nie, im Gegenteil, die Auseinandersetzung war ihr ein Anliegen. So lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass sie über Jahrzehnte eine zentrale Kraft der Diskursgestaltung zu Fragen zivilgesellschaftlicher Entwicklung darstellte.
Am 1. Jänner 2024 verstarb Trautl Brandstaller im Alter von 84 Jahren. Gabriele Michalitsch, Margarete Maurer und Ulli Weish erinnern sich im Studiogespräch an eine (nicht nur an österreichischen Verhältnissen gemessen) Große des Journalismus.
Zuletzt geändert am 05.02.24, 17:22 Uhr