#10: Earth4All – Bericht über eine Tagung des Club of Rome Austria
Roswitha Minardi war vom Club of Rome Austria eingeladen, bei seiner Studie Earth4All teilzunehmen. „Earth4All ist eine internationale Initiative zur Beschleunigung des Systemwechsels, den wir für eine gerechte Zukunft auf einem endlichen Planeten brauchen.“ In diesem 2jährigen Forschungsprojekt werden zwei Szenarien einander gegenübergestellt, in denen die Auswirkungen auf soziale Spannungen, Ungleichheit und Wohlbefinden untersucht werden. […]
Roswitha Minardi war vom Club of Rome Austria eingeladen, bei seiner Studie Earth4All teilzunehmen. „Earth4All ist eine internationale Initiative zur Beschleunigung des Systemwechsels, den wir für eine gerechte Zukunft auf einem endlichen Planeten brauchen.“
In diesem 2jährigen Forschungsprojekt werden zwei Szenarien einander gegenübergestellt, in denen die Auswirkungen auf soziale Spannungen, Ungleichheit und Wohlbefinden untersucht werden. Eines heißt „zu wenig und zu spät“ (Too little too late) und modelliert die Auswirkungen, wenn wir so weiter wirtschaften und tun wie bisher und das andere ist der Große Sprung (Giant Leap), der die Veränderungen nach Einführung diverser Maßnahmen untersucht.
Earth4All hat hier fünf Wendepunkte definiert:
- Armut eliminieren (im globalen Kontext)
- Ungleichheit beseitigen (regionale Maßnahmen)
- Ermächtigung (Gender Equality)
- Transformation des Lebensmittelsystems
- Transformation der Energieversorgung
Zur Erreichung dieser Ziele werden je drei Interventionen definiert. Wer sich das noch im Detail ansehen möchte, kann sich gerne unter earth4all.life näher informieren oder sich das Buch mit dem gleichen Titel zu gemüte führen.
Und was hat das nun mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun?
Ich war sehr positiv überrascht, dass zur Erreichung des Giant Leap, des großen Sprungs, auch eine Universelle Basisdividende, wie es dort heißt, vorgesehen ist. Wie diese im Detail aussieht, ist noch nicht wirklich geklärt, aber für die Abschaffung der Armut und die Beseitigung der Ungleichheit wird eine universelle Existenzsicherung als notwendiges Instrument erachtet.
Wer war da aller mit von der Partie und vor allem, was habt ihr konkret erarbeitet?
Die Universität Salzburg, genauer das Institut für Soziologie, soziologische Geographie, Ethik und Armutsforschung, hat in Kooperation mit dem Club of Rome Austria Workshops für einige der Wendepunkte veranstaltet. Ich habe an dem zur Abschaffung der Ungleichheit teilgenommen. In diesen Veranstaltungen wird die Situation für Österreich evaluiert und ähnliche Workshops finden auch in anderen Ländern statt.
Geladen waren Stakeholder aus verschiedenen Bereichen: Sozialhilfe, Arbeiterkammer, Sozialministerium und eben auch wir aus der Grundeinkommensszene. Interaktiv haben wir eine Definition erarbeitet, wie unser gemeinsames Ziel aussehen soll und dann an konkreten Maßnahmen zur Umsetzung gearbeitet.
Wenig überraschend war natürlich eine sozial-ökologische Steuerreform dabei, die Einführung eines existenzsichernden Grundeinkommens, Maßnahmen zur Vermögensumverteilung, die Aufnahme von wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenhängen in die Bildung von Jugendlichen, Kommunikationsstrategien u. noch v. m. Dies alles hier im Detail aufzuzählen, sprengt hier definitiv den Rahmen. Es wird eine Auswertung unserer Arbeit geben, die dann auch eingesehen werden kann und weiter in einem Buch verarbeitet wird, das nach Abschluss der Forschungsarbeit herausgegeben wird.
www.clubofrome.at
www.earth4all.life
Zuletzt geändert am 23.04.24, 20:29 Uhr