“Alles, außer fair!” / Ende eines Hausprojekts
FROzine, DI 13.10. 18 Uhr / WH MI 6 & 13 Uhr
Ein alternatives Hausprojekt in Wien wird durch einen frühmorgendlichen Polizeieinsatz vorläufig beendet. Österreichweite Aktionen für faire Arbeitsbedingungen bei Lidl am Welttag für menschenwürdige Arbeit auch in Linz.
Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben von Lidl – Protestaktionen in Linz und ganz Österreich
Anlässlich des Welttags für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober machte I SHOP FAIR, das KonsumentInnen-Netzwerk von Südwind gemeinsam mit der Clean Clothes Kampagne auf die Arbeitsbedingungen von ArbeiterInnen in den Zulieferbetrieben des Diskonters Lidl aufmerksam.
In Linz (siehe Foto: www.suedwind-agentur.at) setzten sich AktivistInnen für 15 Stunden, das entspricht der Arbeitszeit von Arbeiterinnen in Bangladesch und Indien, beim Shoppingcentre „Passage“ bei der Haupteinkausstrasse in Linz, vor eine Nähmaschine um annähernd die Verhältnisse in den Vertragsländern großer Konzerne aufmerksam zu machen. Simone Boria hat Reaktionen von PassantInnen und Interviews mit Mathias Möderl (Clean Clothes Kampagne) sowie Christian Humer von Südwind OÖ gesammelt.
In Wien, Linz, Graz und Innsbruck verteilten AktivistInnen im Rahmen von diversen Straßenaktionen Postkarten mit dem Slogan “Ein Einkauf bei Lidl kann so ziemlich alles sein. Außer fair!” an PassantInnen und KonsumentInnen von Lidl.
Lidl erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von 52 Mrd. Euro – das ist genauso viel wie die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung von Bangladesch. Dort läßt Lidl Bekleidung für Hungerlöhne produzieren. Die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben von Lidl sind menschenunwürdig.
Der Beitrag und weitere Informationen dazu.
Das Ende eines Hausprojekts
Montag, 9. Oktober, 4 Uhr morgens in der Triesterstraße 114 in Wien. Das vorläufige Ende eines selbstorganisierten Hausprojektes. Nachdem die Gemeinde Wien nicht zu Gesprächen bereit war, demonstrierte sie ihre Macht gegenüber den AktivistInnen.
Bei der eigentlichen Räumung (welche nach Berichten von beiden Seiten gewaltlos ablief) waren ca. 40 Polizeifahrzeuge im Einsatz. Die Menschen im Hausprojekt wurden weder aufgefordert zu gehen, noch bekamen sie eine Chance, mit ihrem Eigentum das Haus zu verlassen. Es wurde ihnen zwar zugesichert, dass sie ihre Sachen nach der Räumung (einzeln oder in kleinen Gruppen) aus dem Haus bergen dürfen, doch wurde dieses Versprechen (weil die Dinge angeblich nicht zuzuordnen waren) nicht eingehalten. Den Beitrag übernehmen wir vom freien Radio Orange in Wien. Mehr dazu in dieser Ausgabe von FROzine.
Die gesamte Tondoku zur Zwangsräumung am Montag.
Durch die Sendung führt Reinhard Ruemer.
Zuletzt geändert am 13.10.09, 00:00 Uhr
Kommentare werden von der Redaktion moderiert. Es kann daher etwas dauern, bis dein Kommentar hier erscheint. Wir behalten uns vor, diskriminierende oder diffamierende Kommentare, sowie solche, die straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, zu entfernen.