Arbeiter*innenrechte auf den Philippinen
Wir berichten innerhalb dieser Ausgabe von "Elektronik fair produziert?" über die Lage der Arbeiter*innen und der Arbeiter*innenbewegung auf den Philippinen, wo Bedrohungen, Tötungen und Kidnapping von Aktivist*innen leider keine Seltenheit sind.
Handys, Laptops, Elektroautos: In jedem elektrischen Gerät werden feine Golddrähte verbaut. Damit nutzen wir täglich nicht nur einen der wertvollsten Rohstoffe dieser Erde, sondern sind auch mit den oft problematischen Folgen des Goldabbaus für Menschen und Umwelt verbunden. Ein Beispiel dafür ist der Goldabbau auf den Philippinen.
Die Philippinen zählen zu den wichtigsten Ländern in der Elektronikproduktion. Die Organisierung in der Elektronikindustrie ist nicht einfach, und diese Branche ist bekannt für die Hindernisse, die sie Gewerkschaften und Organisatoren auf der ganzen Welt stellt. Arbeiter:innen auf den Philippinen erhalten etwa sechs US-Dollar für acht Stunden Arbeit – zu wenig, um ihre Familie zu ernähren. In dieser Sendung kommen drei Sprecher zu Wort, nämlich Julius Carandang, Jessica Bonus sowie Mary Ann Castillo, die über die Elektronikindustrie auf den Philippinen und die Rolle der Gewerkschaften in diesem Sektor berichten. Wir hören von der MWAP, der Gewerkschaft Nexperia und von einer Arbeiterin, die über die Arbeitsbedingungen in ihrer Fabrik berichtet.
Außerdem haben wir mit Elmer “Ka Bong” Calagui Labog gesprochen. Er ist ist ein Gewerkschafts- und Arbeitsrechtsaktivist aus den Philippinen und nationaler Vorsitzender der Gruppe Kilusang Mayo Uno (KMU), der größten Gewerkschaft des Landes. Während unseres Gesprächs befand er sich gerade auf der Internationale Labour Conference in Genf. Diese hält vom 5. bis 16. Juni 2023 ihre 111. jährliche Internationale Arbeitskonferenz ebendort ab. Arbeitnehmer-, Arbeitgeber- und Regierungsdelegierte aus den 187 Mitgliedstaaten der ILO befassen sich dort mit einem breiten Themenspektrum, darunter: ein gerechter Übergang zu Nachhaltigkeit und Inklusion in der Wirtschaft, hochwertige Lehrlingsausbildung und Arbeiter*innenschutz. Wir haben mit ihm über KMU, die Lage der Arbeiter*innen in den Philippinen und die politische Situation vor Ort, sowie die internationale Verantwortung im Bezug auf Rohstoffe für Elektronikprodukte sowie dem Wunsch nach internationaler Solidarisierung mit allen Arbeiter*innen gesprochen.
Durch die Sendung führt Sarah Praschak.
Interviews: Sarah Praschak mit Elmer “Ka Bong” Labog
Wordrap: René Schuster, Andreas Müller (beide Studienleitung Südwind)
Voice over: Pamela Neuwirth
Sendungsgestaltung: Sarah Praschak
Fotocredits: Südwind
Südwind-Studie zu Arbeitsbedingungen in der Elektronikproduktion
Südwind-Studie Zusammenfassung
Südwind – Interviews als Videos
Eine Sendung von Südwind, RepaNet – Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich und weltumspannend arbeiten – Der entwicklungspolitische Verein im ÖGB. Gefördert aus Mitteln des Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 der AK Wien.
Zuletzt geändert am 18.08.23, 07:47 Uhr