“Auch Universen sterben”
sagt der Regisseur des Stücks "jedermann/ leben. sterben. schwerkraft" im Theater Phönix, in dem durch und durch gestorben wird - zumindest in Form eines wahnhaften durchgehenden Fiebertraums mit vielen dunkelbunten Gestalten und Gedanken.
„Die deutschen Hausmärchen, pflegt man zu sagen, haben keine Verfasser. Sie wurden von Mund zu Mund weitergetragen … Als ein solches Märchen mag man auch die Geschichte von Jedermann ansehen. Man hat sie an vielen Orten in vielen Fassungen erzählt“, schreibt Hugo von Hofmannsthal in seinem Vorwort zu „Jedermann“.
Und so kommt es, dass auch mit „jedermann / leben. sterben. schwerkraft.“ im Theater Phönix eine ganz neue und eigensinnige Fassung des Jedermann auf der Bühne zu sehen ist.
Auf den Themen von Hofmannsthals Werk aufbauend assoziiert sich der Abend quer durch den Kosmos des Klassikers. Der reiche Mann, der alles hat, was er zum Leben braucht, ist längst kein Einzelschicksal mehr, sondern Lebensalltag vieler Menschen des westeuropäischen Mittelstandes. Im Stück wird der Fokus deshalb von einem Einzelschicksal hin zu einem gesellschaftlichen Schicksal gelengt und neben Auszügen aus dem Originaltext auch Teile der ersten Fassung des „Jedermann“, die Hofmannsthal 1905 schrieb und die bis dato nie zur Aufführung kam, gebracht.
jedermann / leben.sterben.schwerkraft“ nach Hugo von Hofmannsthal von Josef Maria Krasanovsky ist noch bis 28.10.2018 im Theater Phönix zu sehen, und in dieser Sendung gibt es schon mal einen kleinen Vorgeschmack zu hören.
Moderation & Sendungsgestaltung: Sarah Praschak
Zuletzt geändert am 01.10.18, 14:47 Uhr