Bewegung in vielfachem Sinn
Es geht es weiter, wenn man sich dem Gehen überlässt. Nicht: sich gehen lässt, sondern auf den Weg macht. Erfahrungen des pilgernden Gehens sind be-wegte und be-wegende Er-Gehungen.
Es geht etwas weiter: Es geht etwas weiter, als nur zu gehen, wenn man sich auf den langen Weg macht. Es kommt etwas in Bewegung. Pilgern nennen religiöse Menschen die Übung, etwas bewegt in Bewegung zu bringen. Weitwandern ist auch eine Form solchen Weiterkommens. Es geht etwas weiter, wenn man sich gehend sammelt. Wenn man sich auf den Weg macht, be-wegt man etwas, be-wegt sich etwas.
Am 30. Juli ist die Pilgerbegleiterin Christine Dittelbacher Gast bei Ernst Gansinger im Seniorenradio. Thema des Gesprächs ist die immer stärker werdende Pilger-„Bewegung“. Pilgern ist in. Aber was ist Pilgern? Und was steckt hinter dem Boom – welche Erfahrungen, nein „Ergehungen“, machen Pilgernde? – Ein Gespräch über Pilgerwege in Österreich und in Europa. Warum schießen die Pilgerwege geradezu aus dem Boden, aus der Wiese, aus dem Fels? Ist es denn nicht egal, wo man geht, um mit sich ins Schweigen und ins Gespräch zu kommen? Was macht eine Pilgerbegleiterin/ein Pilgerbegleiter? Was unterscheidet pilgern von weitwandern? …
Paolo Coelho beschreibt in seinem Buch “Auf dem Jakobsweg” Prüfungen, die er gehend/pilgernd meistern soll. Unter anderem lernt er die wichtige Bedeutung der grenzenlosen Liebe bzw. Begeisterung: “Ohne Begeisterung ist der Mensch nicht fähig, den guten Kampf zur Verwirklichung seiner Träume zu kämpfen. Kinder können sich für eine Sache begeistern … Erwachsene haben das verlernt.” Pilgern hilft auch Begeisterung zu lernen.
Zuletzt geändert am 12.08.20, 15:44 Uhr