Das Al-Anon Genesungsprogramm für Angehörige von Alkoholkranken
Sie treffen bei Al-Anon Menschen, die lernen oder bereits gelernt haben, mit der Alkoholkrankheit eines Angehörigen gut umzugehen.
Im 12-Schritte-Progamm der Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde von AlkoholikerInnen teilen diesmal Gertrude und Katrin ihre Gedanken und Erfahrungen zum Thema „Opferrolle.“
Passend dazu ein Text aus dem Al-Anon Buch „Mut zur Veränderung“ vom 19.Juni:
Wenn mich das Verhalten eines anderen, eine schwierige Situation oder eine enttäuschende Entwicklung der Dinge stören, erinnert mich Al-Anon daran, dass ich es nicht persönlich nehmen muss. Ich bin nicht das Opfer von allem, was um mich herum geschieht, außer ich will mich so sehen. Obwohl nicht alles nach meinem Willen geht, kann ich hinnehmen, was ich nicht ändern kann, und ändern, was ich ändern kann.
Vielleicht kann ich meine Probleme anders betrachten. Wenn ich sie für bare Münze nehme, ohne sie persönlich zu nehmen, finde ich vielleicht heraus, dass sie überhaupt keine Probleme sind, sondern nur Ereignisse, die sich anders entwickelt haben, als ich es mir gewünscht hätte. Diese Änderung meiner Haltung kann mich frei machen, die Situation realistisch zu bewerten und so auf konstruktive Weise voranzukommen.
Überlegung für Heute
Mein Unbehagen auf äußere Einflüsse zu schieben, kann eine Möglichkeit sein, mich nicht mit der wahren Ursache auseinanderzusetzen – nämlich meiner eigenen Einstellung. Ich kann mich selbst als Opfer sehen, oder ich kann akzeptieren, was in meinem Leben passiert und die Verantwortung für meine Antwort darauf übernehmen. Ich werde möglicherweise geführt, zu handeln oder ruhig sitzenzubleiben, aber wenn ich auf die Führung durch meine Höhere Macht höre, bin ich nicht länger ein Opfer meiner Lebensumstände.
„Gott fragt niemanden, ober er sein Leben annehmen will. Das steht nicht zur Wahl. Wir müssen es annehmen. Wir haben nur die Wahl, wie wir es annehmen.“
(Henri Ward Beecher)
Zuletzt geändert am 15.01.22, 20:23 Uhr