Das geschnittene Frauenbild
ist Teil eines der Öffentlichkeit bislang unbekannten Werkzyklus' von Peter Kubovsky. Die Kunsthistorikerin Gabriele Spindler spricht über die intensive Auseinandersetzung des Künstlers mit der Technik des Linolschnitts, die in einem Heizungskeller entstanden ist. Mitte Februar wird die Ausstellung im Schlossmuseum eröffnet.
Der Linzer Maler und Grafiker Peter Kubovsky (1930-2014) ist besonders für seine Landschaftsbilder, Städteansichten und Aktzeichnungen bekannt, die von einem unverwechselbaren, dynamischen Strich geprägt sind. Kaum bekannt ist dagegen eine Werkserie von Linolschnitten aus den späten 1960er Jahren, die nun in einer Ausstellung im Schlossmuseum erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Unter dem Titel „Das geschnittene Frauenbild“ werden Linolschnitte des Künstlers gezeigt, die innerhalb seines Oeuvres eine singuläre Erscheinung darstellen. In zahlreichen Blättern variierte Kubovsky das Bild der Frau und lotete in feinen, geschwungenen Linien und akkurat geschnittenen Farbflächen die Möglichkeiten dieser speziellen Drucktechnik aus. Dabei experimentierte er mit den verschiedenen Farbplatten ebenso wie mit dynamisierenden ornamentalen Hintergründen und Details bei der Kleidung oder den Accessoires. Insgesamt zeichnet sich die Serie durch eine erstaunliche formale Bandbreite aus: von Sujets, die aus wenigen reduzierten Linien und Farbflächen bestehen, bis hin zu Blättern, auf denen der Künstler versatzstückartig verschiedene Motivfragmente zu einem Tableau zusammenführte. Bei den auf durchscheinendem Japanpapier ausgeführten Druckgrafiken handelt es sich zum Großteil um Unikate bzw. um Kleinstauflagen.
Peter Kubovsky, der als Kriegsflüchtling nach Oberösterreich kam, war einer der ersten Schüler an der neu gegründeten Kunstschule der Stadt Linz. An der aus ihr hervorgegangenen Hochschule und späteren Kunstuniversität unterrichtete er mehrere Jahrzehnte lang. 2020 hätte er seinen 90. Geburtstag gefeiert. Die Ausstellung Das geschnittene Frauenbild wird am 11. Februar 2021 im Nordtrakt des Schlossmuseums eröffnet.
Zuletzt geändert am 10.02.21, 20:19 Uhr
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