Das „Gute Leben“ in Zeiten der Krise: Kinderlähmung, Rollstuhl und Frau-Sein
Das Corona Virus hat durch exponentielle Verbreitung das öffentliche Leben zum „Stillstand“ gebracht. Der Motor des Wirtschaftssystems stottert, das Wachstum bricht ein. Zeit um die Frage nach dem „Guten Leben“ zu stellen. Gelingt dem Virus, was der Alternativenbewegung seit vierzig Jahren nicht gelang? Ein Wandel des Lebensstils?
Was ein Virus auslöst hat Tina 1956 hautnah erfahren: Tina Weißhaupt ist eine Überlebende der Kinderlähmung. Sie ist aber auch eine Kämpferin: sie hat sich weder von der Krankheit noch von Ungerechtigkeit entmutigen lassen.
Tina Weißhaupt sitzt nur wenige hundert Meter von mir entfernt. In ihrer Wohnung. Im Rollstuhl. Wegen der Corona Epidemie haben sprechen wir jetzt über’s Telefon.
Wir betrachten im Spiegel der Corona Krise die Fragen von Wachstum, Gerechtigkeit, der sozialen Frage, der Frauenbewegung. Verstärkt die Corona Krise konservative Kräfte? Findet ein Rückzug ins Private statt? Wie wirkt die Krise auf Frauen? Zeit über faire Bezahlung zu sprechen, den Pflegebereich, Rollenteilung in Familien.
Wenn wir uns in die 1970er Jahre zurück denken, als Frauen noch die Erlaubnis bei Ehemännern einholen mussten, ob sie arbeiten oder ein Bankkonto einrichten dürfen. Als die Abtreibung noch illegal war. Salopp gesagt: In einer Zeit in der Frauen zeitlebens Hausfrauen blieben und die Männer als Familienoberhäupter das Geld heimbrachten. Wie hängen für Tina die Erfahrung der Krankheit, der Behinderung und das Frau sein zusammen? Im Spigel der Corona-Krise.
Tina Weißhaupt wurde 1947 geboren und erkrankte 1956 an Kinderlähmung. Neben ihrem Beruf hat sich Tina zeitlebens für Gerechtigkeit eingesetzt: in der Frauenbewegung, der Entwicklungspolitik, dem kritischen Konsum und in der Alternativenbewegung. Als Aktivisten engagierte sie sich bei der „Erklärung von Graz“, eine umtriebige Gruppe, die Schulen und einen Kindergarten gegründet hat, entwicklungspolitische Projekte betreibt, an der Gründungsphase der Grünen beteiligt war, gegen das AKW Zwentendorf aufgetreten ist. Mehr dazu auf deren Homepage
Gestaltung der Sendung: Walther Moser.
Zuletzt geändert am 06.04.20, 18:19 Uhr
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