AMS Kürzungen Demo 4.7.24
Aylin Yilmaz (cc by-nc-nd)
FROzine

Demo gegen AMS Kürzungen

Heute im FROzine: Demo gegen AMS Budget Kürzungen. Entwicklungszusammenarbeit zwischen OÖ und Ghana. Flashmob gegen Femizide.

Demo gegen AMS Kürzungen in Wien

In Wien hat am 4. Juli 2024 eine Demonstration gegen die geplanten Arbeitsmarktservice (AMS) Kürzungen stattgefunden. Soziale Unternehmen mit arbeitsmarktintegrativen Angeboten sind die Mariahilferstraße im 7. Wiener Gemeindebezirk entlang marschiert. Mit Bannern und Sprechgesängen haben sie vor allem die Auswirkungen der Kürzungen auf Arbeitsmarktinitiativen für Frauen kritisiert. Frauenberufszentren müssen mit bis zu 20%-igen Kürzungen rechnen. Viele Personen dieser Zentren waren am Donnerstag in Wien versammelt und gaben an, dass gerade Frauen Unterstützung bräuchten, sich in der Arbeitswelt weiterzuentwickeln.

Weniger Arbeitslosengeld oder Probleme nach Schwangerschaften wieder einen Job zu finden, um diese Dinge zu überwinden hilft zum Beispiel die Frauenstiftung Steyr. Deren Leiterin, Klaudia Burtscher, war eine der Redner*innen, die an die Regierung appellierten, statt Kürzungen mehr Geld für das AMS zur Verfügung zu stellen, um die Arbeitslosenzahlen niedrig zu halten: “Ich habe die Zahlen nur für den Raum Steyr gesehen. Wir haben eine Zunahme bei der Arbeitslosigkeit von 20 % und gleichzeitig um 27 % weniger offene Stellen. Das heißt, jetzt ist die Zeit, in die arbeitssuchenden Personen, insbesondere Frauen, zu investieren, damit nachher die Wirtschaft die passenden Fachkräfte hat. Also jetzt ist genau der falsche Zeitpunkt zum Sparen.”

Entwicklungszusammenarbeit in Oberösterreich: BRAVEAURORA und Ghana

Der Verein BRAVEAURORA setzt sich im Norden von Ghana dafür ein, dass Menschen durch nachhaltige Projekte ihr Leben verbessern können. Das passiert zum Beispiel durch die Finanzierung von Ausbildungen für Lehrkräfte, oder durch Mikrokredite, damit Personen ein Geschäft eröffnen können. Sarah Deckenbacher, die Obfrau von BRAVEAURORA, spricht auch teilweise illegale Waisenhäuser an, die mit Freiwilligen aus dem globalen Norden ein Geschäft machen.

Eine Frau steht vor einer weißen Wand und lächelt in die Kamera. Sie trägt ein schwarzes Shirt wo mit weißen Buchstaben BRAVE steht

Sarah Deckenbacher, Obfrau BRAVEAURORA

Es gibt in Afrika und auch in Asien sehr viele Waisenhäuser, die es nicht unbedingt benötigen würde. Sie entstehen aufgrund einer Nachfrage aus dem globalen Norden, wo junge Menschen oft einfach einen Auslandsaufenthalt machen wollen. Zwei, drei Wochen irgendwo mithelfen wollen und es ist natürlich auch gut für einen Lebenslauf. Da sind sie auch bereit, sehr viel Geld zu zahlen. Dieser wirtschaftliche Zweig, das mittlerweile wirklich ein Milliardengeschäft. Man kann im Katalog die Projekte durchblättern und da steht so was wie: Unterrichtet eine eigene Schulklasse. Das ist auch ganz ohne Erfahrung möglich.

Sie spricht an, dass es essentiell ist, mit den Leuten vor Ort zusammenzuarbeiten und diese in der Selbstständigkeit zu unterstützen. Das Team von BRAVEAURORA in Ghana umfasst mittlerweile 18 Personen. Ein neues Projekt sind Sozialarbeiter*innen, die mit mobilen Kliniken vor Ort kooperieren und sich ansehen, wie stark Unter- und Mangelernährung verbreitet sind.

Flashmob gegen Femizide

Der 13. Femizid 2024 in Österreich ist in Linz verübt worden. Um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren, haben StoP (Stadtteile ohne Partnergewalt) am Martin-Luther-Platz in Linz zu einem Flashmob aufgerufen. Am 9. Juli haben sich um fünf nach zwölf 13 Frauen auf den Boden gelegt. In der Hand hielten sie Informationen zu den 13 getöteten Frauen.

Eine Gruppe an Frauen hält grün-blaue Banner mit dem Stadtteile ohne Partnergewalt in die Höhe. Außerdem halten ein paar Personen Schilder hoch, auf denen Femizide angeprangert werden.

StoP Flashmob am Martin-Luther-Platz

Karin Raab, Geschäftsführerin des Linzer Frauenhauses, merkt an, dass sich die von StoP organisierten Nachbarschaftstreffen positiv auswirken würden und sich mehr Menschen danach melden, die sich über Gewalt in Beziehungen informieren möchten. Das Wichtigste sei, Zivilcourage zu zeigen, und zu erkennen, dass Gewalt nicht erst bei körperlichen Angriffen starte. Raab sagt, dass es auch schon problematisch sei, wenn Männer ständig kontrollieren, wo die Partnerin sich gerade befinde. Man kann sich auch da schon Hilfe und Beratung bei Frauenhäusern holen.

Hilfe für Frauen:

Frauenhaus Linz: 0732 606 700

Frauenhelpline: 0800 222 555

Autonomes Frauenzentrum

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Sendungsmoderation: Aylin Yilmaz

Zuletzt geändert am 17.07.24, 14:38 Uhr

Gesendet am Mi 10. Jul 2024 / 18 Uhr

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