Die Einstellung
Ein Titel mit Doppelsinn, im Kontext von Fotografie und Haltung. Ein akustischer Streifzug im Radio Anstifter: der Journalist Günter Kaindlstorfer im Gespräch mit dem Autor Doron Rabinovici.
August Becker ist der Star unter den Pressefotografen, seine Porträts sind unverwechselbar. Im aktuellen Wahlkampf um die Kanzlerschaft erhält er von einer liberalen Wochenzeitschrift den Auftrag, den Spitzenkandidaten einer populistischen Partei zu fotografieren. Ulli Popp hetzt gegen Migranten, gegen Frauen, gegen unabhängige Medien. August Becker soll den Mann hinter der Fassade von Fürsorglichkeit entlarven, seine Brutalität, seinen Zynismus, er soll den unaufhaltsam scheinenden Siegeszug seiner Partei stoppen. August verachtet Popp, er nimmt den Auftrag an, und tatsächlich gelingt ihm ein Schnappschuss, von dem er überzeugt ist, dass er den Ausgang der Wahl entscheidend beeinflussen wird – bis sich von einem Tag auf den anderen alle Gewissheiten ins Gegenteil verkehren.
Doron Rabinovici, 1961 in Tel Aviv geboren, in Wien aufgewachsen, ist Schriftsteller und Historiker. Sein Werk umfasst Kurzgeschichten, Romane und wissenschaftliche Beiträge. In Österreich hat er immer wieder prominent Position gegen Rassismus und Antisemitismus bezogen. Für sein Werk wurde er zuletzt mit dem Anton-Wildgans-Preis und dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ausgezeichnet. Publikationen u.a.: „Die Außerirdischen.“ Roman, 2017; „Alles kann passieren! Ein Polittheater“, 2018; „I wie Rabinovici. Zu Sprachen finden, Stefan-Zweig-Poetikvorlesungen“, 2019.
Die Einstellung ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Die Fragen stellte Günter Kaindlstorfer, geboren 1963 in Bad Ischl, ist Literaturkritiker, Fernsehmoderator, Journalist und Schriftsteller. Seit 2011 Programmchef der Buchmesse „Buch Wien“.
Im Anstifter zu hören sind Ausschnitte von dem Interview, das Ende März im StifterHaus stattgefunden hat.
Zuletzt geändert am 25.05.22, 14:40 Uhr
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