Ein autonomes Frauenzentrum in Linz
Sicher, das aFz hat unlängst erst seinen 30. Geburtstag gefeiert, trotzdem wird es wieder einmal Zeit nachzufragen, wo die Frauenfragen stehen und was Frau-Sein heute bedeutet. Soviel zur Praxis des aFz. Frauenfragen und andere Minderheiten, heisst es ja oft. Doch wie ist es um den Umgang mit A-Sexualität in unserer Gesellschaft bestellt? Und was sind die dringendsten Agenden für den Feminismus im 21. Jahrhundert? Große Fragen, moderiert von Simone Boria.
Die Arbeit des aFz
“Gegenwärtig bilden Frauenbewegung, Gleichstellungsexpertisen und Gendertheorien sehr widersprüchliche Angebote und Zielvorstellungen für die Frauenpolitik. Die aktuellen Familien- und Quotenpolitiken und das Gender-Mainstreaming laufen aus feministischer Perspektive Gefahr, der neoliberalistischen Agenda von Individualisierung und Entpolitisierung in die Hände zu spielen,” so beschreiben die Frauentheoretikerinnen Birge Krondorfer und Hilde Grammel in ihrem neu herausgegebenen Buch: “Frauen-Fragen. 100 Jahre Bewegung, Reflexion, Vision”. Was ist aktuell in Sachen Frauenpolitik?
Das aFz ist zwar erst 30 Jahre hier in Linz stationiert, doch Grund genug nach den aktuellen Frauen-Agenden zu fragen.
Zu Gast im Studio ist Susi Wiesmayr, Mitarbeiterin am aFz.
Feminismus im 21. Jahrhundert – Selbstkritisches Handeln schafft Veränderung
Es gibt einen Unterschied zwischen Qualen und Unglück: wenn ich Pein oder Qualen empfinde, kann ich trotzdem glücklich sein. Das sagt die türkische Soziologin, Schriftstellerin und Feministin Pinar Selek. Sie bezeichnet sich als Revolutionärin, als Kämpferin für den Frieden. Sie saß über zwei Jahre im Gefängnis: beschuldigt wurde sie auf einem türkischen Markt eine Bombe explodieren zu lassen. In verschiedenen Gerichtsurteilen wurde sie von diesem Vorwurf freigesprochen. Derzeit lebt sie im Exil in Deutschland und diese Woche besucht sie die Schweiz. Sie ist unterwegs in Sachen Feminismus. Cheyenne Mackay hat Pinar Selek getroffen.
Ein Beitrag von Radio RaBe in Bern
Weitere Infos zu und von Pinar Selek findet Sie hier in türkischer Sprache.
Intersexualität: Tabuisierte Brauchen Rechte!
Nachdem jedenfalls in den Metropolen Schwul- und Lesbischsein normal ist, Bisexualität als Metrosexualität verkleidet sogar als schick gilt, und selbst Männer in Frauenkleidern – oder umgekehrt – auf dem Weg in eine neue Geschlechteridentität nicht mehr von einer Mehrheit verachtet werden, scheint es kaum noch sexuelle Tabus zu geben! Scheint. Denn über Asexualität – gar nicht mal so selten, aber schwerer erkennbar – redet so gut wie niemand. Und über Intersexualität erst recht nicht. Zwitter, sagt so mancher noch über sie, die keine klaren Geschlechtsmerkmale haben, gibt’s die denn überhaupt wirklich? Und ob, nicht mal wenige. Die Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag für Queere Gleichstellungspolitik, Barbara Höll, erläuterte, was genau ein intersexueller Mensch ist und was zur Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen jetzt das Wichtigste wäre.
Ein Beitrag von Radio Lora in München
Am Mikrofon: Simone Boria
Zuletzt geändert am 21.05.12, 00:00 Uhr
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