Einen Tag davor.
geben wir Einblick in den Querschnitt des Programms mit den Eröffnungsfilmen. Der Filmkooperation Transition Spaces - Nowhere Places ist ein Beitrag gewidmet sowie dem Film KINDER von Bettina Bütter und in der Lokal Artists Reihe dem Programm 3 - Displaced.
Eröffnungsfilme:
CROSSING EUROPE Filmfestival Linz eröffnet am Dienstag, 24. April im neuen Ursulinensaal im gerade eingeweihten OÖ Kulturquartier und in den angestammten Festivalkinos Moviemento und City-Kino mit vier hochkarätigen Österreichpremieren die traditionsgemäß einen repräsentativen Querschnitt durch das Festivalprogramm liefern und einmal mehr den Facettenreichtum des europäischen Filmschaffens unterstreichen.
Ein zentraler Eröffnungsfilm ist SIX MILLION AND ONE (IL/DE/AT 2011) des israelischen Regisseurs David Fisher. Den Stationen der väterlichen KZ-Haft in Oberösterreich folgend, nimmt Fisher seine Geschwister mit auf eine Reise nach Österreich (Mauthausen, Gusen und Gunskirchen). Gemeinsam spüren sie der Vergangenheit des Vaters nach, dabei kommt Unausgesprochenes und Unausprechliches zu Tage. Humorvoll und sehr persönlich gehalten, ist SIX MILLION AND ONE kein „typischer“ Film über den Holocaust.
Mit der realistisch-rauen Literaturverfilmung WUTHERING HEIGHTS (GB 2011) liefert die britische Oscar-Preisträgerin Andrea Arnold alles andere als eine klassische Adaption des Brontë-Klassikers STURMHÖHE. Im 1.33 – Format gedreht, überzeugt Arnolds dialogarme Vision dieses Romanbestsellers als „punkiges“ Realismusexperiment. Nie zuvor wurde die Geschichte um eine verzweifelte Liebe in den Hochmooren von Yorkshire zwischen der verarmten Aristokratin Catherine und dem Findelkind Heathcliff bildgewaltiger inszeniert.
CRULIC – DRUMUL SPRE DINCOLO / CRULIC – THE PATH TO BEYOND (RO/PL 2011) ist der dritte Langfilm des diesjährigen Tribute-Gastes Anca Damian. Die mehrfach ausgezeichnete Animated Documentary erzählt die wahre Geschichte vom Rumänen Claudiu Crulic, der 2007 in Polen unschuldig inhaftiert wird. Meisterhaft kommen zahlreiche Animationstechniken zum Einsatz, um Crulics Kampf gegen fehlgeleitete Behörden darzustellen.
Opener der dem europäischen Genrekino gewidmeten Sektion NACHTSICHT ist der in Locarno gefeierte Endzeit-Thriller HELL (DE/CH 2011). In dem hochkarätig besetzten Spielfilmdebüt des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum kämpfen u.a. Hannah Herzsprung, Angela Winkler, Lars Eidinger und Stipe Erceg in einer post-apokalyptischen Gesellschaft mitten in der deutschen Provinz ums nackte Überleben.
Transition Spaces – Nowhere Places
Von Durchgangsräumen, Wartezonen und „anderen” Orten. Eine Kooperation mit dem AFO Architekturforum Oberösterreich. Kuratorin: Lotte Schreiber stellt im Interview die Filme vor: In Vol Spécial verarbeitet Fernand Melgar (Schweiz 2011) 9 Monate im Genfer Schubhaftgefängnis Frambois. SAG MIR WANN von Steffen Köhn und Paola Calvo (Deutschland 2011) zeigen einen Ort Melilla in Spanien, dort warten Menschen an der Aussengrenze der EU – oft jahrelang – ebenfalls auf einen Bescheid der Einreise bzw. Abschiebung.
IL CASTELLO von Massimo D'Anolfi und Martina Parenti porträtieren die Hochsicherheitszone Flughafen und schließlich zeigt der Film LES EFANTS von Christophe Hermans ein Kinderheim als einen anderen Warte- bzw. Übergangsort.
Interview mit Lotte Sschreiber
Filmportrait:
Im Film KINDER von Bettina Büttner begibt man sich in den Alltag eines Kinderheims, fernab jeder soziologischen Studie. Der Film beschäftigt sich mit den Dingen, die die Regiseurin gesehen und erlebt hat. Es gibt Lücken. Manchmal sind Spuren oder Zusammenhänge zu erkennen. Die Konflikte bleiben.
Interview mit Bettina Büttner
Local Artists Programm 4 / Displaced
…unter anderen der Film “Nachbehandlung” der Linzer Regiseurin Edith Stauber, die vielleicht einigen in Erinnerung ist mit dem Film EINTRITT ZUM PARADIES UM 3€20 der 2008 bei XEU vertreten war.
NACHBEHANDUNG ist ein Animatioinsfilm der in der Nachbehandlungsstation eines Krankenhauses spielt: Die Patienten warten, versehen mit Verbänden, Krankenbefunden und Gratiszeitungen, auf den Aufruf zu Röntgen 3, Gipskontrolle 4, Beobachtung 2. Die Anzeigemonitore machen Ping. Der Kaffeeautomat surrt. Aus einer alltäglichen Situation entsteht ein klanglich-optisch choreographiertes Mosaik, die Beschreibung eines Mikrokosmos, eine Momentaufnahme des Lebens.
Festivalpässe
Auch heuer darf Radio FRO vier Festivalpässe verlosen. Wir haben uns nicht ganz knifflige Fragen ausgedacht, die bei genauem zuhören der Sendung – locker beantwortet werden können… Anrufen heute ab 17 Uhr 15 unter der Linzer Nummer 0732 / 71 72 77 DW130
Zuletzt geändert am 23.04.12, 00:00 Uhr
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