Gebäude als Akteure von Gedenkkultur
Der 5. Mai ist der Tag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Kunstuniversität Linz diskutierte über Erinnerungskultur, Vergangenheit und Gegenwartsbezüge.
Am 5. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Mauthausen durch die US-Armee befreit. In Linz trafen ebenfalls die alliierten Truppen am Hauptplatz ein und die Stadt wurde ihnen übergeben.
Bekanntlich ist die Kunstuniversität Linz in Gebäuden untergebracht, die von Adolf Hitler im Rahmen seines Prestigeprojekts, der Umgestaltung von Linz zur „Führerstadt“, geplant und gebaut wurden: Die Brückenkopfgebäude.
Daraus ergibt sich eine dauerhafte Verantwortung der Kunstuniversität Linz, die nach der Adaptierung die beiden Gebäude nutzt, Geschichte lebendig zu halten. In Zukunft wird die Kunstuniversität jedes Jahr am 5. Mai geschichtliche und geschichtspolitische Themen öffentlich diskutieren, eine Art politisches CARE-Paket, das die kontinuierliche Beschäftigung mit zeithistorischen Fragen bei Studierenden und Lehrenden aber auch in der Stadt anstoßen soll.
Den Anfang macht im Mai 2021 die Öffnung des »Aktenkellers« am Hauptplatz 6 für eine Ausstellung von studentischen künstlerischen Arbeiten, die im Rahmen einer Lehrinitiative im WS 2020/21 entstanden sind. Die Arbeiten der Ausstellung »Aus der Dunkelheit«, kuratiert von Hubert Lobnig und Moritz Matschke, beschäftigen sich mit der Baugeschichte rund um die Nibelungenbrücke und mit den Bunkeranlagen, aber auch mit darüber hinaus gehenden Themen, etwa der Ästhetik von Erinnerungspolitik, Formen von Widerstand, oder den Kontinuitäten von rechten Räumen. Die künstlerischen Arbeiten werden durch ein Podium ergänzt, das sich mit aktuellen geschichtspolitischen Themen beschäftigt.
An Lehrinitiative und Ausstellung beteiligt waren: Angela Koch, Hubert Lobnig, Moritz Matschke, Antoine Turillon, Rainer Zendron.
Am Podium – moderiert von Vizerektorin für Forschung Karin Harrasser – sind zu hören: Paul Mahringer (Bundesdenkmalamt Wien), Linda Erker (Institut für Zeitgeschichte Universität Wien), Hubert Lobnig und Brigitte Hütter (Kunstuniversität Linz).
Am Mikrofon: Pamela Neuwirth
Zuletzt geändert am 05.07.21, 13:45 Uhr
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