Eröffnungszug Kulturhauptstadt und Tempo 30
Themenmix as usual:
Mit dem Glögglwagen am Zugschluss eines Sonder-D-Zuges wurde das Salzkammergut von Attnang-Puchheim aus am Nachmittag und frühen Abend des 19. Jänner 2024 beschallt. Die Installation von Georg Nussbaumer fand in der Bevölkerung Zustimmung und sorgte auch am sonst eher wenig frequentierten Bahnhof Aurachkirchen für einiges Interesse. In der Sendung wird mein akustisches Dokument der Durchfahrt durch den Bahnhof Aurachkirchen zu hören sein.
Tempo 30 in Orten und Städten: die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube – laut Kuratorium für Verkehrssicherheit überschreiten mehr als 70% der Autofahrenden das vorgeschriebene Tempolimit – der frühere Stadtrat für Mobilität, Jürgen Himmelbauer, äußerte mir gegenüber einmal eher resignativ die Meinung, man würde Tempo 30 verordnen, um sicherzustellen, dass die meisten nicht schneller als 50 fahren würden.
Selbstverständlich bin ich dafür, mehr Tempo 30-Zonen einzurichten oder dies den Gemeinden zu erleichtern, bloß sollte dann auch gewährleistet werden, dass sich die meisten Autofahrenden daran halten (müssen). Und sei es mit ähnlich drakonischen Strafen wie in der Schweiz.
Was ich an den ganzen Debatten der letzten Tage seltsam fand: es war nur davon die Rede, dass man Tempo 30 verordnen müsse oder solle, um Gefahr für Leib und Leben abzuwenden oder zu verringern.
Was nicht zur Sprache kam war, dass es keiner Gefahr bedarf, um Autofahrende daran zu erinnern, dass zuallererst immer noch die Menschen, die an Straßen leben bzw. auf öffentlichen Wegen unterwegs sind, Maßstab aller Dinge sein sollten und dass es kein Naturgesetz ist, so schnell wie möglich zu fahren, weil man es “kann”, sondern dass das Fahrzeug dem Leben der Menschen unterzuordnen ist und nicht umgekehrt, auch wenn nicht nur die Partei der Geistesgrößen (siehe Sierning) Beschränkungen des individuellen Autoverkehrs als massive Beeinträchtigung der persönlichen Freiheit empfinden mag.
Weitere Themen der Sendung: GDL-Streik in Deutschland. Seltsame Ausbaupläne der ÖBB im Zielnetz +2040. Eigenlob stinkt oder der etwas trügerische Blick der ÖBB auf die umgebauten Bahnhöfe und Haltestellen der Summerauerbahn im Gegensatz zur Fahrgastsicht.
ek, 28.1.2024
Zuletzt geändert am 07.02.24, 09:19 Uhr
