Franz reist mit seinen Töchtern
Ein Vater fährt zuerst mit der einen Tochter durch die Sahara in den Niger. Mit der Jüngeren geht es ein paar Jahre später nach Südamerika.
Nachts fährt man gemeinsam in Überlandbussen oder schläft in Hostels. Man besucht märchenhafte Städte. Man sucht Orte auf, wo Menschen gelebt und gewirkt haben, die beiden was bedeuten. Man trifft und trägt gemeinsame Entscheidungen und weiß sich hinterher auf Augenhöhe. Die Töchter sind erwachsen! Das ist nun tief verwurzelt und besiegelt . Es ist das Geschenk, die Ernte der gemeinsamen Reise.
Wenn junge Menschen reifen, wenn sie auf ihren eigenen Füßen zu stehen kommen, wenn sie zu gehen gelernt haben, wandelt sich zwangsläufig das Bild, das sie von ihren einstigen Vorbildern, Erziehern und Autoritäten in sich tragen. Eltern wissen das natürlich. Dennoch ist der Übergang auch ein Kräftespiel, begleitet von schweren Kämpfen, bei denen es manchmal nur Verlierer gibt und im glücklichen Fall nur Gewinner. Was die Eltern betrifft, ist es nicht wichtig, ja vielleicht sogar schädlich, besonders klug zu sein. Einfach aus dem Bauch heraus, wohinein es vom Herzen gekommen ist. Ohne viel Gelehrtheit auf die innere Stimme hören.
Mein heutiger Gesprächspartner und seine ältere Tochter haben vor ein paar Jahren spontan und gemeinsam beschlossen – „dort fahren wir hin!“ Ein paar Jahre später meldet sich auch Jüngere. Es geht in andere Erdteile – selbstbestimmt und eigenverantwortlich, stets im Doppelpack, versteht sich.
Zuletzt geändert am 27.01.17, 00:00 Uhr
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