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IG Kultur Steiermark
Kultur & Bildung spezial

Frauen* im Kulturbetrieb: Über Ungleichheiten im Kultursektor

Wir übernehmen heute eine Sendung von Radio Helsinki aus Graz, nämlich VON UNTEN im Gespräch mit dem Mitschnitt der Diskussion „Frauen* im Kulturbetrieb, Expert*innen aus der Praxis diskutieren über Ungleichheiten im Kultursektor“.

Bei VON UNTEN im Gespräch hört ihr heute den Mitschnitt der Diskussion „Frauen* im Kulturbetrieb, Expert*innen aus der Praxis diskutieren über Ungleichheiten im Kultursektor“. Diese Online-Veranstaltung der IG Kultur Steiermark fand am am 3.3.2021 anlässlich des internationalen Frauen*Kampftages im Rahmen des Bündnis 0803 – Internationaler Frauentag Graz, statt.

Nahezu die Hälfte der im Kultursektor Arbeitenden sind Frauen* und davon sind fast zwei Drittel akademisch ausgebildet. Auch wenn die Statistik den Anschein gibt, dass der Kulturbetrieb eine Geschlechtergerechtigkeit etwas geschafft hat, was sich andere Sektoren wünschen, sieht die Lage ganz anders aus. Der Anteil an Selbstständigen ist in diesem Sektor doppelt so hoch, wie der in der Wirtschaft (32% in EU-27). Das Hauptproblem der Arbeitenden im Kulturbereich, insbesondere bei Selbstständigen, ist die Auflösung von Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und Privatleben, die fehlende soziale Absicherung und geringer Einkommenssicherheit mit denen Betroffene ihre Existenz nicht bestreiten können.

Die aktuelle Krise hat die Arbeitsbedingungen für das kulturelle Prekariat noch verschärft und die immens hohen Ungleichheiten innerhalb des Kulturbereiches vertieft. Dazu kommen noch die alten, nie aufgelösten patriarchalen Angelegenheiten: Geschlechterungerechtigkeit innerhalb des Sektors, Benachteiligung von Anderssprachigen, rassistische und sexistische Strukturen im Kulturbetrieben, Ausbeutungsverhältnisse und psychologische Folgen für Arbeitende, deren Positionen in der Kulturlandschaft immer noch marginalisiert erscheinen bzw. als solche behandelt werden, obwohl sie einen unübersehbaren Reichtum an engagierten Initiativen, Festivals und Stätten gestalten.

Die Diskussion soll diese Positionen sichtbar machen und die tiefen Ungleichheiten ansprechen sowie erste Schritte für eine emanzipatorische Kulturpolitik aufzeigen, die mehr als nur Lippenbekenntnis sein soll. Das Patriarchat ist ein komplexes System von Verhältnissen. Die Frauen*quote für Leitungs- und Kuratierungspositionen ist nur ein erster Schritt, dem unverzüglich andere folgen müssen.

Es diskutieren: Karoline Droschl-Pieringer (Grrrls Kulturverein), Uli Vonbank-Schedler (murauerInnen), Asiyeh Panahi (kontra.punkt), Alina Zeichen (KD barbaIG KiKK).

Moderatorinnen: Christina Lessiak, Lidija Krienzer-Radojevic, Michaela Zingerle (IG Kultur Steiermark).

Zuletzt geändert am 16.04.21, 13:22 Uhr

Gesendet am Fr 16. Apr 2021 / 17 Uhr

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