Do, 7.9. | FREE SPEECH COMMUNITY DAY |
ab 16.00 | KONVERGENZ IN EUROPA
CONVERGENCE IN EUROPE |
Moderation: Alexander Baratsits |
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Die Konvergenz der Telekommunikations- und Medientechnologien zu universellen Plattformen mit neuen Funktionen und weitreichenden ökonomischen und sozialen Auswirkungen wird meist unter rein technischen Aspekten diskutiert. Die Dynamik der Konvergenz impliziert, daß momentane ökonomische, politische und soziale Entwicklungen von der Technologie vorgegeben werden. Dieser deterministische Ansatz verleugnet die Tatsache, daß eben diese Entwicklungen auf gezielte politische und ökonomische Prozesse zurückgeführt werden können, durch die momentane Politiken und Unternehmensstrategien vorangetrieben werden. Konvergenz muß daher als Prozeß der Machtgestaltung und der Restrukturierung verstanden werden, ein Prozeß der weit in die Sphären der Politik, der Märkte und der Branchen reicht und dabei großen Einfluß auf die Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft, ihres rechtlichen Systems und ihres demokratischen Fundamentes nimmt. In der Diskussion um Konvergenz nimmt Europa eine spezielle Position ein. Ihr einzigartiges kulturelles Erbe, die Dominanz nationaler Souveränität und ihre oft divergierenden nationalen Medienpolitiken kreieren einen komplexen und vielschichtigen Rahmen in der europäischen Konvergenzdebatte. Europa muß seine Position am internationalen Medienmarkt sichern, um gegen die US-amerikanische Konkurrenz im Bereich der Medienproduktion und -distribution bestehen zu können. Ein möglicher Weg führt über exzessive Marktliberalisierung und freien Wettbewerb zur Steigerung der Markteffizienz und zur schnellen Implementierung der Vorteile neuer digitaler Plattformen. Europäische Konvergenzpolitik verfolgt deshalb einen stark technologisch-ökonomisch orientierten Kurs, wobei die Beantwortung von Fragen der inhaltlichen Vielfalt und des Medienzuganges der Dynamik des freien Marktes überlassen werden. Convergence has been most obvious in the technical field, where telecommunications and media technologies are melting together to create new digital platforms with extended functionalities and farreaching economic and social effects. The dynamics of convergence evoke the impression, that technological determinism drives the current developments in politics, economics and society . But this deterministic approach tends to forget that exactly these developments are the outcome of specific and planned economic policies that favor certain developments for others. Convergence must therefore be understood as a process of power relations and relational restructuribng, that reaches far into the spheres of politics, markets and industries deeply influencing present and future societies, their legal systems and democratic fundament. Europe takes a special position in the discussion about convergence. Its unique cultural heritage, the importance of national souvereignty and its often conflicting national media policies create a complex and multifacetted framework in the European convergence debate. Europe will have to secure its position in the international media market to compete with US dominated content production and distribution. One way is characterized by excessive market liberalisation and open competition to improve efficiency and fully adapt those advantages that new technological platforms provide. European convergence policies are therefore economically and technically dominated leaving questions and answers of content pluralism and access issues to the dynamics of free markets. |