Aktionskomitee GegenSchwarzBlau:
Interview von Petra Hopfgarter mit dem Pressesprecher vom Aktionskomitee
GegenSchwarzBlau Kurto Wendt.
Dauer des Interviews 12:57 min.
Am 1. Februar 2000 wurde die FPÖ-Zentrale besetzt, und von da an gab es 3
Wochen lang täglich Demonstrationen in Wien. Am 5 Februar wurde das
Aktionskomitee GegenSchwarzBlau, bestehend aus zirka 20 linke
Organisationen, gegründet, um die Demos zu unterstützen. Ihre Struktur
besteht aus einer lockeren Aufgabenverteilung und sie sehen ihre Aufgabe
als Initialzünder an und als eine koordinierende, machen auch
Pressekonferenzen. Form ihres Widerstandes ist zu schauen, daß auf Demos
viele verschiedene gesellschaftliche Schichten und Gruppen vertreten sind,
systematischen Kontakt mit Gewerkschaften - in punkto Steikoptionen - zu
suchen, Kontakte mit SchülerInnen zu machen und Symposien zu veranstalten.
Der Konsentrationspunkt liegt aber bei den Donnerstasdemos in Wien. Zurzeit
gibt es auf den Donnerstagsdemos 1500 - 3000 TeilnehmerInnen und das
Polizeiaufgebot wurde seit Juli von 100 auf 500 erhöht. Aktionskomitee
GegenSchwarzBlau bringen keine eigenen Publikationen heraus.
Die derzeitigen geplanten Aktionen:
1. 14.10 , Kongreß in Wien mit dem Titel "Beiträge zum heißen Herbst", ist
ein ganztägiges Symposium, wo in verschiedenen Arbeitsgruppen über die
Zukunft beraten wird.
2. 28.10, österreich weite Demo in Klagenfurt von der Plattform Offenes
Kärnten und Offenes Europa, ist eine Gegenveranstaltung zum initierten
Haiderevent, der am 10.10 in Klagenfurt stattfinden wird, anläßlich 70
Jahre Volksabstimmung. Es werden auch TeilnehmerInnen aus Italien,
Deutschland, Slovenien und Frankreich erwartet. Das Aktionskomitee hat die
Aufgabe Leute dahin zu mobilisieren.
Das Aktionskomitee gibt Inforamtionen an 55 JournalistInnen weiter, wo nach
Einschätzung von Kurto Wendt , die internationale Presse interessierter
sind. Es gibt gute Zusammenarbeit mit dem wiener Falter und dem Standard.
Radio Orange ist ein wichtiger Faktor in Wien. Die Hauptinformationen
bekommen sie von Widerstandsseiten aus dem Internet. Es gibt z. B. eine
lockere und solidarische Zusammenarbeit mit get to attack ( gründete sich
anläßlich der Demo "Keine Koalition mit dem Rassismus" im November, besteht
aus jungen WissenschafterInnen und KünstlerInnen) und Volkstanz.net
(politischer Teil der wiener DJ-Szene am Samstag am Heldenplatz)
Am 09.09.2000 gibt es zum zweiten Mal ein Vernetzungstreffen für einen
gemeinsamen Widerstand im wiener Depot. Beim erstem Treffen waren 70 bis 80
Personen - auch aus den Bundesländern - anwesend. Es sollen zwei bis drei
Arbeitsgruppen gebildet werden, die sich einmal im Monat treffen werden.
Ist aber kein Komitee mit SprecherIn, können wir also nicht z.B. mit einer
neuen Friedensbewegung vergleichen.
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