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Heinz Loquai-Der Kosovo Konflikt. Wege in einen vermeidbaren Krieg
Buchpräsentation

 
 
Gleich zu Beginn stellte Heinz Loquai, Brigadegeneral der Deutschen Bundeswehr a.D. die Frage in den Raum: Gab es Alternativen zur Einbahnstrasse, die schliesslich in den Krieg führte? Zugleich ging es ihm
aber nicht darum, historische Wahrheit herzustellen als vielmehr Lehren für die Zukunft aus diesem Krieg zu ziehen.
Für Loquai war der Krieg im Kosovo vermeidbar. Zwischen Oktober 1998 und März 1999 gab es Möglichkeiten, diesen Konflikt politisch zu lösen.
Allerdings war es zu diesem Zeitpunkt auch schon eine Frage, wie dieser in den Medien dargestellt wurde. Keinesfalls entsprach die Darstellung der komplizierten Situation. Bezogen auf die Bundesrepublik kritisiert Loquai auch die Rechtfertigungsstrategien, um sich an diesem Angriffskrieg zu beteiligen. So etwa gab es Berichte einer humanitären Katastrophe, die sich dort ereignen würde. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass zwischen erstem und neuntem März 1999 39 Menschen getötet wurden. Darunter waren Serben aber auch Albaner und Opfer krimineller Gewalttaten.
Vor allem zwei Ereignisse sind für Loquai entscheidend, dass es schliesslich zum Ausbruch des Krieges kam. Zum einen brachte die OSZE nur sehr zögerlich ihre Mitarbeiter in das Krisengebiet, wobei die ursprünglich veranschlagte Zahl von 2000 nie erreicht wurde. Verzögert wurde dieser Einsatz wesentlich durch Entscheidungen, die von den USA immer wieder hinausgeschoben wurden. Zum anderen waren es die sogenannten Verhandlungen von Rambouillet, bei denen Jugoslawien unannehmbare Forderungen diktiert wurden und die klar im Interesse der Albaner geführt wurden.
Erst nach 10 Wochen Krieg war eine Verhandlungslösung möglich. Verantwortung für die Eskalation tragen sowohl die NATO, die auf ihren inakzeptablen Bedingungen beharrte als auch Jugoslawien, das schon in Rambouillet ihr Spektrum von Zugeständnissen klar darlegen hätte müssen.

Der eigentliche Skandal liegt für Loquai nicht in der Tatsache, dass falsche Entscheidungen getroffen wurden sondern im Bewusstsein, dass nach wie vor von seiten der Politik behauptet wird, alles richtig gemacht zu haben. Kritiker seien eben bloss Vaterlandsverräter. Dadurch ist jeder Weg, der in Richtung objektiver Analyse weist, nach wie vor versperrt. Was aber Voraussetzung wäre, Politik in ihrer Präventionsfähigkeit zu stärken.