Gabriele Heidecker-Preise 2019
In Erinnerung an die Linzer Architektin und Künstlerin Gabriele Heidecker vergaben die Grünen Linz bereits zum siebenten Mal den Gabriele-Heidecker-Preis.
Der Gabriele Heidecker Preis 2019 wurde am 6. Juni an Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf für das begonnene und laufende Projekt Straßenballade sowie an starsky für globale empathie – smash patriarchy (projektionsguerilla | textintervention von starsky | weltfrauentag 2018 | hauptplatz linz) zu gleichen Teilen vergeben.
Austragungsort der Preisverleihung (und des Festes) war das Architekturforum OÖ in Linz.
Moderiert wurde der Abend von Daniela Wagner-Höller, für die musikalische Überleitung in die Nacht sorgte DJ Andaka.
Für Radio FRO aktiv vor Ort waren Jerneja Zavec, die derzeit vor allem Sendungen für die 52 Radiominuten von FIFTITU% gestaltet, danke an Jerneja fürs zur Verfügung stellen der Aufnahme, und Erich Tomandl, der mit den Preisträgerinnen sowie mit Eva Schobesberger Interviews fürs Infomagazin Frozine führte.
Sie hören in der Sendung einiges über den Preis und seine Namensgeberin, Gespräche mit den Künstlerinnen und vor allem auch die beeindruckende Festrede von starsky.
Zu den Arbeiten der Preisträgerinnen:
STRASSENBALLADE
Romana Hagyo und Silke Maier-Gamauf
Der Titel des Projektes bezieht sich auf den Text und den gleichnamigen Gedichtband Straßenballade (1996) der Schriftstellerin Henriette Haill (1904-1996). Das fortlaufende Projekt macht Straßen zum Thema, die nach Frauen* benannt sind. Das Benennen von Straßen ist eine von vielen Möglichkeiten, den Leistungen von Frauen* Anerkennung zukommen zu lassen und deren Sichtbarkeit im öffentlichen Raum zu erhöhen. Wessen Leistungen im öffentlichen Raum sichtbar gemacht werden, ist abhängig von Geschlecht*, Herkunft, Klasse und anderem. Öffentlicher Raum fungiert als sozialer Raum und wird auch durch Mechanismen der Sichtbarkeit geprägt. Dieses Portfolio zeigt unsere Fotografien des Henriette-Haill-Wegs und des Heidecker-Wegs in Linz Pichling, die Arbeit wurde in der Ausstellung Zurücklassen – Aufgreifen – Aneignen im architekturforum oö 2018 gezeigt. Nachdem im Jahr 2011 eine Initiative zur Benennung eines neues Parks nach der Autorin Henriette Haill in zentraler Lage (zwischen Landstraße und Hessenplatz in Linz) abgelehnt worden war, wurde in der Folge ein Weg in Pichling (am Linzer Stadtrand) nach der Schriftstellerin benannt. In unmittelbarer Nähe dort befindet sich der Heidecker-Weg. Begonnen wurde das fortlaufende Projekt „Straßenballade“ mit einer Arbeit zur Ada-Lovelace-Straße in der Seestadt Aspern (gezeigt in der Notgalerie Wien und im Architekturforum Oberösterreich, 2018).
https://hagyo-maiergamauf.org
globale empathie – smash patriarchy
projektionsguerilla | textintervention von starsky | weltfrauentag 2018 | hauptplatz linz
Die Projektionsguerilla betrachtet sich selbst als die schnelle Eingreiftruppe für politische Schönheit, die immer dann in Erscheinung tritt, wenn gesellschaftliche Situation oder politische Lage es erfordernFlüchtige, provokante Texte aus Licht werden in den Stadtraum, auf Architektur, Menschen, Objekte, an die Orte der Macht und der Kapitalation projiziert. Als Demonstration, als Akt der freien Meinungsäusserung ziehen sich diese Texte als leuchtende, weithin sichtbare Botschaften über Banken, Versicherungen, Regierungsgebäude, Magistrate und Ämter und setzen Zeichen der Selbstbestimmung und Selbstermächtigung. Akteurinnen und Demonstrantinnen, ausgestattet mit blanken Schildern, Transparenten und Tüchern erzeugen flüchtige, bewegliche Sichtbarkeit von Texten und Textfragmenten. Die Texte verhandeln feministische Anliegen, Fragen der Gleichberechtigung, Menschen*rechte und Selbstbestimmung und sehen sich in Opposition zu den Vorhaben der derzeitigen Regierung.
Erich Klinger, Sendungsgestaltung.
Zuletzt geändert am 20.07.19, 13:30 Uhr
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