Gefährliche Liebschaften
Zahlreiche Verfilmungen und Adaptionen, vom Gremium des Prix Goncourt zum 1. Platz der 12 für die französische Kultur wesentlichsten Werke gekürt: Gefährliche Liebschaften feiert unter der Regie von Susanne Lietzow am 25. September Premiere im Landestheater Linz.
Choderlos de Laclos’ weltberühmter Briefroman Les Liaisons dangereuses erzählt von den Intrigen der verwitweten Marquise de Merteuil und ihres einstigen Geliebten Valmont. Soeben wurde die Marquise von dem Comte de Gercourt verlassen und sinnt nun auf Rache. Das willige Werkzeug dieser Rache ist der Vicomte de Valmont, der die zukünftige Ehefrau Gercourts, eine unbedarfte Klosterschülerin, verführen und damit für eine Heirat von Stand unmöglich machen soll. Valmont und Merteuil, auch wenn sie eigentlich kein Paar mehr sind, spielen diese Art von Spiel mit Inbrunst: einander komplizierte, unmoralische Aufgaben zu stellen. In Wahrheit will Valmont die tugendhafte Madame de Tourvel, eine religiöse und verheiratete Frau, die alles tut, um seinen Nachstellungen zu entkommen. Doch wie schon Lessing sagt: „Verführung ist die wahre Gewalt.“
Die Theaterfassung zeichnet das Bild einer dekadenten und gelangweilten, keiner wahren Gefühle fähigen Adelsgesellschaft, deren Befriedigung nur noch darin besteht, raffinierte Strategien psychischer Manipulation zu erproben. Die Vorzeichen der drohenden Revolution erkennt sie nicht.
Radio FRO spricht mit der Regisseurin Susanne Lietzow, warum das Stück Gefährliche Liebschaften bis heute Aktualität hat und was die Motive sind, warum sich Menschen gegenseitig ausliefern. Choderlos de Laclos, Autor von Gefährliche Liebschaften, hat in dem Zusammenhang eine Erklärung, ein Stichwort, geliefert: Bildung.
Zuletzt geändert am 20.11.20, 10:37 Uhr
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