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Ich steig in den Zug und setz mich ans Fenster – Oskar Aichinger im Studiogespräch

Grenzen spielen für den Komponisten und Pianisten Oskar Aichinger durchaus ein Rolle. Zunächst wären da die Grenzen des höflichen Umgangs, an deren Einhaltung ihm stets gelegen ist. Für jene des guten Geschmacks mag Ähnliches gelten. Ganz anders verhält es sich mit den Grenzen musikalischer Genres. Denen fühlt er sich absolut nicht verpflichtet, sondern lässt sie […]

Grenzen spielen für den Komponisten und Pianisten Oskar Aichinger durchaus ein Rolle. Zunächst wären da die Grenzen des höflichen Umgangs, an deren Einhaltung ihm stets gelegen ist. Für jene des guten Geschmacks mag Ähnliches gelten. Ganz anders verhält es sich mit den Grenzen musikalischer Genres. Denen fühlt er sich absolut nicht verpflichtet, sondern lässt sie oft und gerne hinter sich. Allerdings stets mit Bedacht, fast möchte man sagen Zärtlichkeit. Stürmisches Aufbegehren, Krawall oder gar gewaltvolle Zertrümmerung sind nicht sein Metier. Den Beziehungsvollen hat ihn Irene Suchy einst in einem Zeit-Ton Portrait zu Recht genannt.

Auch literarisch hat er sein Wirkungsfeld behutsam Schritt für Schritt erweitert. Nachdem er seine Reiselust im ersten Buch geographisch noch in Wiener Grenzen hielt, wagte er im Folgeband schon fast, die Stadt zu verlassen. Nun hat er im dritten Teil beherzt den Zug bestiegen und sich ans Fenster gesetzt. Für ihn vor allem auch eine Gelegenheit, von der Umgebung inspiriert seinen Gedanken grenzüberschreitend freies Spiel zu lassen.

Website Oskar Aichinger
Website Picus Verlag Oskar Aichinger

Zuletzt geändert am 03.06.24, 19:15 Uhr

Verfasst von Herbert Gnauer

Emeritierter IT Maschinist, praktizierender Radiomacher, Podcaster & Teilzeittwitterant (@HerbertGnauer). Cyberspacebewohner seit 1993, Rematerialisationen in aller Regel werktags 12:00-16:00

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Gesendet am Mi 05. Jun 2024 / 10 Uhr