IDAHOBIT Wels
Marina Wetzlmaier
FROzine

IDAHOBIT | Antimuslimischer Rassismus

#Stimmlagen, das gemeinsame Infomagazin der Freien Radios in Österreich, wurde dieses Mal von Radio FRO in Linz gestaltet.

Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie

Der Internationale gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) wird seit 2005 jedes Jahr am 17. Mai begangen, um gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu kämpfen. Anlässlich dazu haben verschiedenen oberösterreichische Initiativen zu einer Kundgebung am 19. Mai in Wels geladen. Die Stadt Wels verhält sich zwiespältig in Bezug auf queere Themen. Auf der einen Seite engagieren sich aktive Menschen aus der Zivilgesellschaft für mehr Vielfalt. Politische Mehrheiten findet das Bekenntnis zur Vielfalt auf der anderen Seite jedoch nicht. Vor rund einem Jahr haben etwa die FPÖ und MfG im Gemeinderat einen Antrag auf Regenbogenbänke und einen Regenbogenzebrastreifen abgelehnt. Mittlerweile steht dennoch im Welser Tiergarten eine Regenbogenbank und ein bunter Zebrastreifen ziert die Einfahrt zum Stadtplatz. Beides initiiert von den zuständigen Stadträten der Grünen und der SPÖ.

Die Kundgebung am 19. Mai war eine gemeinsame Veranstaltung von SJ, AKS, Grüne, Grüne Andersrum OÖ, HOSI Linz, VSSTÖ und SoHo OÖ. Im Beitrag sind Eindrücke aus den Redebeiträgen und kurze Interviews zu hören.

Es sprechen: Gloria Umlauf, Gemeinderätin der SPÖ Wels und Vorsitzende der Jungen Generation Wels, Richard Steinmetz – Vereinssprecher der HOSI Linz, Alessandro Schatzmann – Gemeinderat und Sprecher der Welser Grünen. Im Interview: Renate Heitz, Landtagsabgeordnete SPÖ OÖ.

Ein Hinweis: der Linzpride findet dieses Jahr am Samstag, 24. Juni statt. Infos auf der Webseite der HOSI Linz hosilinz.at

Zum Beitrag von Marina Wetzlmaier.

 

Antimuslimischer Rassismus 2022

Am 22. Mai ist in Wien von der Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimscher Rassismus deren Report für das Jahr 2022 vorgestellt worden. Dunia Khalil von der Dokustelle gibt einen Überblick über die Vorfälle, die 2022 gemeldet worden sind. Wichtig ist ihr anzumerken, dass diese Zahl nicht repräsentativ ist, da nicht alle Vorfälle an die Dokustelle gemeldet werden. Die Dokustelle möchte auch ihre Arbeit mit Betroffenen in den Fokus rücken. Diese würden von ihnen unterstützt, auch in rechtlichen Belangen. 2022 wurden 1324 Fälle gemeldet, zum Vorjahr (1061) über 250 mehr. Die Vorfälle wurden auch nach Bundesland aufgeschlüssselt. In Wien gab es die meisten, mit 112. An zweiter Stelle ist Oberösterreich mit 49.

Ümmü Selime Türe, ebenfalls Mitarbeiterin von der Dokustelle betont, dass die gemeldeten Vorfälle nur eine Übersicht über die gesellschaftlichen Probleme mit antimuslimischen Rassismus darstellen. Sie spricht auch an, dass rassistische Vorfälle sich negativ auf die Psyche von Betroffenen auswirkt. Sie präsentierte auch die ausgearbeiteten Forderungen der Dokustelle. Diese sind unter anderem:

Antimuslimischen Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem anerkennen. Um Menschen vor Gewalt schützen zu können, braucht es eine einheitliche Arbeitsdefinition, die dann auch rechtlich verankert werden muss. Es braucht Ausbau und Förderung zivilgesellschaftlicher Beratungsstrukturen und deren finanzielle Absicherung. Antimuslimischer Rassismus muss intersektional anerkannt werden in dem in den Bereichen Wohnung, Bildung, Arbeitsmarkt auf rassistische Strukturen aufmerksam gemacht wird.

Den kompletten Bericht findet man hier.

Zum Beitrag von Aylin Yilmaz.

 

Mehr Informationen zu den #Stimmlagen, dem gemeinsamen Infomagazin der Freien Radios in Österreich gibt’s unter stimmlagen.at

Sendungsmoderation: Marina Wetzlmaier

Wiederholung vom 26.5.2023

Zuletzt geändert am 11.10.23, 08:16 Uhr

Gesendet am Fr 08. Sep 2023 / 18 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Kommentare werden von der Redaktion moderiert. Es kann daher etwas dauern, bis dein Kommentar hier erscheint. Wir behalten uns vor, diskriminierende oder diffamierende Kommentare, sowie solche, die straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, zu entfernen.