Ist das Haus Europa eine Schutzhütte, eine Trutzburg oder eine Gemeinschafts-Baustelle?
Ist etwas nicht so, wie sich das Menschen wünschen, ist der Schuldige rasch gefunden: die EU. Andererseits erstarken die nationalen Sonderinteressen; von europäischer Gemeinschaft ist da oft nicht viel zu sehen. - Ein Gespräch mit dem EU-Insider Joe Weidenholzer über europäische Visionen und Probleme.
Zu Gast in der Sendung von Ernst Gansinger ist Joe Weidenholzer. Der ehemalige Europa-Parlamentarier (2011 – 2019), der in dieser Zeit auch Vizepräsident der Fraktion der Sozialdemokraten und Sozialisten (S&D) war, hat seit seiner Jugend in vielfältiger Weise wissenschaftlich und politisch – weit über Österreich hinaus – gewirkt. Der gebürtige Innviertler (St. Florian am Inn) lebt heute in Linz und am Hallstätter See. Er war an der Uni Linz Professor für Gesellschafts- und Sozialpolitik, war intensiv beteiligt am Werden des Museums Arbeitswelt in Steyr und etliche Zeit Vorsitzender dessen Trägervereins. Viele Jahre war er Präsident der Volkshilfe Österreich und auch Präsident der europäischen NGO-Plattform Solidar. Das alles fließt in unser Gespräch ein, das aber einen Schwerpunkt hat: die EU und ihre großen Herausforderungen, etwa eine Politik der Solidarität. Schwerpunkte seiner parlamentarischen Tätigkeit waren unter anderem die weltweite Situation der Menschenrechte und der Schutz der Grundrechte (inklusive Asyl- und Migrationsfragen). Er war mehrmals in Krisengebieten des Nahen Ostens und setzte sich für eine humane Flüchtlingspolitik ein. Das tut er bis heute, jetzt halt nicht mehr als europäischer Abgeordneter, aber als Privatmann, der noch immer mit Gewicht das Wort ergreift.
Zuletzt geändert am 02.09.20, 09:44 Uhr