Joszef von Heimat zu Heimat
Wer hinaus will aus der Enge eines Regelwerkes, wem die Freiheit verwehrt ist, oder - ganz konkret gesprochen wer heraus will aus Kerkern politischer Willkür, der/die will fliegen, braucht einen Vogel. Wie das ein Mann mit Frau und Kind geschafft hat, das werden wir in den nächsten 55 Minuten hören.
In der Reihe „Reise! Reise!“ vom selbstbestimmten Reisen und Leben werden wir Joszef hören, den Ungarn aus Siebenbürgen.
Er hat seine angestammte Heimat verlassen, denn er wollte sein Leben selbst bestimmen, er suchte die Freiheit. Die Ausreise aus dem sozialistischen Rumänien über die grüne Grenze war illegal. Alles weitere – sein Zwischenaufenthalt in Ungarn, seine Einreise nach Österreich, sein Ansässigwerden, das war alles korrekt, denn auch das war ihm wichtig.
Er hat gute Arbeit gefunden, seine Talente werden geschätzt, er hat Haus gebaut, er hat Frau und Kinder. Er fühlt sich wohl in der Nachbarschaft und findet viele freundliche Menschen im weiteren Wohnumfeld – und dennoch …
Ein Lied, das an mehreren Stellen, teils im Hintergrund zu hören ist, singt von der verzaubernden Illusion der Jungen, die nicht wahr wird, weil die Welt sie enttäuscht. Die Lebensfülle ist überall. Es zieht zurück zu den Wurzeln. Wäre ich doch immer dort geblieben. Kommt herein Freunde, erzählt meiner Mutter, dass es mir gut gehe.
Wir hören die Stimmen von Madarasz Katalin und Gaal Gabriela. Sie sind in Ungarn seit Jahrzehnten geschätzte und geachtete Interpreten ungarischer Lieder.
Den Text des Liedes stammt von SÁNDOR PETŐFI, 1823-1849, dem Patrioten, Revoluzzer und Freiheitskämpfer des 19. Jahrhunderts.
Die letzte Strophe, wie Joszef sie gemeinsam mit Frau und Töchtern sie übersetzt hat:
Sagt ihr, sie soll ihre Tränen nicht vergießen,
Weil ihrem Sohn das Glück wohlgesonnen ist.
Oh, wenn sie wüsste, in welch Elend ich lebe,
Das Herz eines Armen würde brechen.
Hier das gesamte Gedicht in ungarischer Sprache:
Távolból
Kis lak áll a nagy Duna mentében;
Oh, mi drága e lakocska nékem!
Könnyben úszik két szemem pillája,
Valahányszor emlékszem reája.
Bár maradtam volna benne végig!
De az embert vágyai vezérlik;
Vágyaimnak sólyomszárnya támadt,
S odahagytam őslakom s anyámat.
Kínok égtek a szülőkebelben,
Hogy búcsúmnak csókját ráleheltem;
S kínja lángi el nem aluvának
Jéggyöngyétől szeme harmatának.
Mint ölelt át reszkető karjával!
Mint marasztalt esdeklő szavával!
Oh, ha akkor látok a világba:
Nem marasztalt volna tán hiába.
Szép reményink hajnalcsillagánál
A jövendő tündérkert gyanánt áll,
S csak midőn a tömkelegbe lépünk,
Venni észre gyászos tévedésünk.
Engem is hogy csillogó reményem
Biztatott csak, minek elbeszélnem?
S hogy mióta járom a világot,
Bolygó lábam száz tövisre hágott.
…Szép hazámba ismerősök mennek;
Jó anyámnak velük mit üzenjek?
Szóljatok be, földiek, ha lészen
Útazástok háza közelében.
Mondjátok, hogy könnyeit ne öntse,
Mert fiának kedvez a szerencse –
Ah, ha tudná, mily nyomorban élek,
Megrepedne a szíve szegénynek!
Zuletzt geändert am 05.01.18, 13:35 Uhr
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