Klimaschutz bei Tag und Nacht
Ein Interview mit der Radlobby Linz über die Rahmenbedingungen für Radmobilität in der Stadt und ein Beitrag über mögliche Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung.
Rahmenbedingungen fürs Radfahren in Linz
Klimahauptstadt sowie Fahrradstadt zu werden – zwei große Ziele, die sich die Stadt Linz gesetzt hat. Wie die Schritte zur Fahrradstadt aussehen können, wurde in der Linzer Fahrradstrategie formuliert. Im Gegensatz zur Verkehrsplanung der vergangenen Jahrzehnte, die dem motorisierten Verkehr den Vorzug gegeben habe, soll der Schwerpunkt von nun an auf nachhaltiger Mobilität in der Stadt liegen.
Welchen Stellenwert hat das Radfahren in Linz? Wie viel Raum wird den einzelnen Verkehrsteilnehmer*innen zugestanden? Welche Maßnahmen sind notwendig, damit Radfahren tatsächlich attraktiver und vor allem sicherer wird? Darüber spricht Thomas Hofer, Sprecher der Radlobby Linz, zu Gast bei Marina Wetzlmaier.
Probleme der Lichtverschmutzung
Expert*innen schildern, welche negativen Auswirkungen Lichtverschmutzung auf Umwelt, Tiere und Menschen hat. Die Stadt Linz möchte mit einer Studie diese Probleme bewältigen.
Am Dienstag, 12. November 2024, fanden im Volkshaus Dornach-Auhof Vorträge über Lichtverschmutzung statt. Unter Lichtverschmutzung versteht man die Aufhellung des natürlichen Nachthimmels, verursacht durch übermäßigen oder unangemessenen Einsatz von künstlichem Licht. Dietmar Hager, Chirurg und Hobbyastronom, äußerte den Wunsch, die Milchstraße wieder über Linz erblicken zu können. Um das möglich zu machen, müssten sehr viele Lichtquellen in der Stadt abgedreht werden. Lichtverschmutzung wird durch industrielle Quellen, Werbeleuchten, aber auch im privaten Bereich durch Gartenbeleuchtung verursacht. Gudrun Fuß, Leiterin der naturkundlichen Station, gibt zu bedenken, dass dieses Problem leicht zu lösen sei und gerade Privatpersonen mit einem Umlegen des Lichtschalters einen Beitrag leisten können.
Tiere wie Fledermäuse, Schmetterlinge, Vögel und Amphibien werden durch Lichtverschmutzung beeinflusst. Manche Fledermausarten haben gerne dunkel Schlafplätze, in Dachstühlen von Kirchen zum Beispiel. Wenn jetzt die Fassade beleuchtet wird, fliegen die Fledermäuse nicht mehr dorthin. Sie können auch Probleme bei der Nahrungssuche haben, wenn sich Insekten um helle Straßenlaternen scharen, kann es vorkommen, dass in einem großen Umkreis keine Insekten mehr im Dunkeln zu finden sind. Zugvögel navigieren mit Hilfe der Sterne, wenn der Nachthimmel also durch Lichtverschmutzung nicht zu sehen ist, haben sie es schwerer, die Route zu finden.
Für den Menschen könnte künstliches Licht zu einem gesundheitlichem Risiko werden. Hager spricht eine Metastudie an, in der Menschen häufiger an hormonbasierten Krebsarten wie Brust- oder Prostatakrebs erkrankten, wenn sie mehr blauem Licht ausgesetzt waren.
Wie die Lichtverschmutzung konkret in Linz aussieht, erforscht Stefan Wallner. Er leitet eine Studie dazu, in der mit unterschiedlichen Methoden das Licht in der Stadt gemessen wird. Unter anderem sollen Satellitenbilder und Aufnahmen von Drohnen Aufschluss darüber geben. Wenn Bürger*innen sich von zu hellem Licht gestört fühlen, zum Beispiel von Werbewänden oder Außenbeleuchtungen, können sie sich an die Abteilung „Planung, Technik, Umwelt“ der Stadt Linz wenden, so Alfred Moser, der Leiter der Gruppe „Lichtverschmutzung Linz“ ist.
Sendungsmoderation: Marina Wetzlmaier
Diese Sendung entstand im Rahmen einer Kooperation mit dem Klimaressort des Landes OÖ.
Zuletzt geändert am 27.11.24, 12:09 Uhr
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