Kohlereviere in Kolumbien
Im Weltempfänger des Infomagazins FROZine doppelter Blick auf Kolumbien: Kohlereviere und Landeverweigerung von Abschiebeflugzeugen. Im dritten Beitrag ein Interview über die Herkunftsnennung von Tatverdächtigen in Medien.
Kohlereviere in Kolumbien: Lokale Problemlagen
Die Energiewirtschaft in Nordosten Kolumbiens, wirtschaftlich günstig gelegen an der Atlantikküste, pflegt enge Beziehungen mit Europa. Vor allem für die Kohlewirtschaft ist das bedeutend.
Daraus resultieren vielfältige Problemlagen. Nicht nur ökologischer Natur, gleichzeitig stellt die Transformation die Gesellschaft vor Herausforderungen. Die Lage in der Region beobachtet die Menschenrechtsorganisation “ask – Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien”. Stephan Suhner ist Vorstand der ask. Er spricht mit Marco Hendrich von RadioZ über die aktuelle Lage.
Kolumbien: Landen verboten
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will in den ersten Wochen der neuen Amtszeit beweisen, dass sie die vermeintlichen Probleme im Land angeht. Besonders in die USA eingewanderte Menschen stehen dabei im Fokus. Es kommt landesweit zu Razzien durch die Migrationsbehörde ICE, die sich besonders gegen Menschen aus Lateinamerika richten. Migrant*innen werden von Regierungsfliegern oder Militärmaschinen in ihre Heimatländer zurückgebracht. Als der Präsident Kolumbiens, Gustavo Petro, zwei dieser Abschiebemaschinen des Militärs vergangene Woche die Landung verweigerte, löste er damit eine kurze, aber heftige diplomatische Krise zwischen beiden Ländern aus. Südnordfunk von RDL hat einen Beitrag dazu gestaltet.
Herkunftsnennung von Tatverdächtigen in den Medien
Thomas Hestermann untersuchte über Jahre wissenschaftlich, welchen Einfluss die Herkunft von Tatverdächtigen auf die Berichterstattung in den Medien hat. Im Gespräch mit Radio Dreyeckland legt er dar wie die Redaktionen nach den Ereignissen der Kölner Sylvesternacht vor dem Vorwurf, sie würden nicht berichten, wenn der/die Tatverdächtige Nichtdeutsche seien, reagierten. Und nun aus Angst vor Vorwürfen kehrte sich das Ganze eher in das Gegenteil um. Das führt dazu, dass sie den Trend, Kriminalität mit nichtdeutscher Herkunft zu verbinden, noch mehr verstärken und damit auch den Druck auf sich selbst. Dazu trägt auch die Politisierung dieser Fälle bei, denn wenn eine Tat in der politischen Diskussion ist, dann muss auch über sie breiter berichtet werden. Thomas Hestermann ist Professor an der Hochschule Macromedia, Campus Hamburg. Er arbeitete zuvor selbst als Journalist.
Moderation: Nora Niemetz
CC-Musik von Ronald Kah: thinking, forgotten piano
Zuletzt geändert am 09.02.25, 19:32 Uhr