„Mitmeinen heißt nichtsagen“ schreibt Katharina Serles, Redaktionsleiterin der KUPFzeitung im Editorial der brandaktuellen Ausgabe #177. Sie erklärt in diesem KUPFtalk, was sie damit meint, warum die KUPF unseren Sprachgebrauch wieder mal unter die Lupe nimmt und wie inklusive Sprache geht.
Außerdem geht es um den Begriff Kulturschaffende. Die Historikerin Isolde Vogel betont in ihrem Text in der KUPFzeitung gleich vorweg, dass es bei der Auseinandersetzung mit dem Begriff Kulturschaffende nicht um Rüge, sondern um Aufklärung geht, denn Zitat: Gerade in einem der Nachfolgestaaten des Nationalsozialismus, in dem die gegenwärtige Sprache auch von der des Nationalsozialismus geprägt ist, kann der ideologische Ursprung des Begriffes ‹Kulturschaffende› nicht ausgeblendet werden.
Sie erläutert im Gespräch mit Sigrid Ecker warum, wie und wann genau dieser Begriff entstand und was dahinter steckt. Vogel führt dabei aus, dass dem Begriff ein Denken in Gegensätzen zu Grunde liegt. Einer dieser fundamentalen Gegensätze ist jener zwischen ‹schaffend› und ‹raffend›. Das drückt sich auch im antisemitischen Mythos des ‹raffgierigen Juden› aus, dem der ‹ehrlich schaffende deutsche Arbeiter› gegenübergestellt wurde. Es geht auch um das Verhältnis von Kultur und Staat, um die aktuelle Vereinnahmung des Kulturbegriffs durch die politische Rechte.
Und wir sprechen auch über den Diskurs in Sachen inklusiver und geschlechtergerechter Sprache, was der Unterschied von Gender-Doppelpunkt und Gender-Sternchen ist und wie mit der Vereinnahmung von Sprache umzugehen ist. Zu guter Letzt ist noch ein Wettbewerb ausgeschrieben, der die attraktivsten Alternativen zum Begriff Kulturschaffende sucht.
Weitere Infos dazu gibt`s auf kupf.at/kulturx zu finden.
Moderation: Sigrid Ecker
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