La Boheme
Armut, Frauenrechte aber auch Werbung: Großformatige Plakatkunst eroberte ganz plötzlich den dunklen Montmatre der Jahrhundertwende.
Mit dem Medium Plakat entwickelte sich in Paris Ende des 19. Jahrhunderts Werbung zur Kunstform. Namhafte Künstler/innen fertigten ausdrucksstarke Lithografien für Tanzlokale wie das berühmte Moulin Rouge, Veranstaltungen und Ausstellungen, sowie verschiedene Produkte. Das neue Kunstgenre begeisterte Kritiker ebenso wie Sammler, sodass ganz Paris um 1900 in einen regelrechten Plakatwahn, affichomanie genannt, verfiel.
Wie ansprechend und facettenreich die Plakatwerbung war, zeigen Künstler wie Jules Chéret, Alfons Mucha, Théophile-Alexandre Steinlen oder Eugène Grasset. Herausragend sind die modernen Sujets von Henri de Toulouse-Lautrec, dessen Studien des Pariser Lebens zu Ikonen der Kunst dieser Zeit wurden. Der Maler machte Zirkuszelte, Theater- und Opernhäuser sowie Tanzlokale und Bordelle zu seinen Ateliers, wo er die demi-monde studierte.
Die 110 Plakate werden mit Exponaten aus der Museumssammlung erweitert, um die Stimmung und die unmittelbare Umgebung der Künstler/innen am Pariser Montmartre näher zu beleuchten. Zeitgenössische Grafiken veranschaulichen neben historischen Postkarten und Fotografien eindrücklich das Lebensgefühl der Belle Époque.
Zum zehnjährigen Jubiläum des Linzer Kulturhauptstadtjahrs und nach dem großen Erfolg der Ausstellung „Toulouse-Lautrec: Der intime Blick“ im Jahr 2009 präsentiert die Landesgalerie Linz mit dem vollständigen Plakatwerk des Künstlers eine außergewöhnliche Facette seines Werks, die ihn und seine Zeitgenossen zu Vorreitern der modernen visuellen Kommunikation machte.
Mit Arbeiten von Henri de Toulouse-Lautrec, Théophile-Alexandre Steinlen, Alfons Mucha, Jules Chéret, Eugène Grasset, Pierre Bonnard, Adolphe Léon Willette, Félix Vallotton u. a.
Zuletzt geändert am 23.01.20, 14:18 Uhr
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