Mit: Luise F. Pusch (Professorin für Sprachwissenschaft und Autorin), Fatma Aydemir (taz-Redakteurin, Romanautorin, Essayistin und Herausgeberin), Lea Sauer (Autorin, Deutsches Literaturinstitut Leipzig).
Moderation: Mohamed Amjahid (Journalist)
Dass Sprache Ausdruck von Herrschaft ist und diese reproduziert, wird gemeinhin angenommen. Interessant sind die Strategien, wie diese Reproduktion aufgebrochen, wie Sprache verändert werden kann und wie sich Marginalisierte diese aneignen können. Zwei Vertreterinnen, die diesen gleichermaßen produktiven wie kritischen Umgang mit Sprache pflegen und an andere vermitteln, sind Luise F. Pusch und Fatma Aydemir. Die Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch setzt sich bereits seit den siebziger Jahren für eine gendergerechte Sprache ein (z.B. in dem Buch „Deutsch als Männersprache“) und hat die feministische Linguistik gerade in ihren Anfängen in Deutschland stark geprägt. Die erfolgreichen Errungenschaften dieses Diskurses werden in letzter Zeit wieder verstärkt angefeindet. Die taz-Redakteurin Fatma Aydemir stellt in ihrem Debütroman „Ellbogen“ und in der von ihr mitherausgegebenen Anthologie „Eure Heimat ist unser Albtraum“ schonungslose Perspektiven auf die rassistische und antisemitische Gesellschaft vor. Inmitten des Buchmessentrubels stellen wir dabei auch die Frage, wer es derzeit schafft publiziert zu werden und wessen Stimme gehört wird. Lea Sauer ist Literaturwissenschaftlerin und Autorin, sie zeigt am Beispiel der Flaneur-Figur, wie die Sprache dazu beigetragen hat und immer noch dazu beiträgt, dass bestimmte Vorstellung in der Literatur und somit auch im Alltag vorherrschen oder unterdrückt werden.
Aufzeichnung der Diskussion am 23.3.2019 auf der Leipziger Buchmesse, organisiert von #verlagegegenrechts.
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