Mo 03. Feb 2025

Kommentar zu „Regieren mit der FPÖ: Gestern Tabu, heute normal?“ mit Susanne Schnabl

Guten Tag Julia Herr,

Gratulation, Sie waren gestern mit Abstand die kompetenteste und sachlichste Rednerin in der Debatte „Regieren mit der FPÖ: Gestern Tabu, heute normal?“ mit Susanne Schnabl.
Wie man auf die Idee kommt diesen Themenbereich mit dem FPÖ-Politiker Norbert Hofer zu führen anstatt mit Expert*innen und ihm dann zum Abschluss auch noch die Frage zu stellen, ob die FPÖ diesmal regierungsfähig sei, bleibt mir ein Rätsel.
Weiters war die Moderation von Frau Schnabl, die ich ansonsten eigentlich sehr schätze, wirklich schwach und so hat ein Norbert Hofer wieder mal sein wahres Gesicht gezeigt: zerstörerisch für die Diskussionskultur, so wie es die FPÖ für die Demokratie ist.
Auf die an Sie gestellte Frage, warum die FPÖ auch von arbeitenden Menschen gewählt wird, haben Sie richtiger Weise dargelegt, dass diese auf den Betrug der FPÖ reinfallen, die sich als Partei des “kleinen Mannes“ darstellt, obwohl sie Politik für die Reichen macht.
Allerdings ist der ebenso wichtige Fakt in dieser Angelegenheit, dass die FPÖ seit Jahrzehnten alle Proteststimmen einsammelt, die sie bekommen kann (ausgeführt von Politikwissenschafter Hansjörg Seckauer im Interview cba.media/694086) und sich dafür auch in der Covid-Pandemie nicht zu schade war und nach wie vor ist, obwohl das einer der heftigsten Krisen der zweiten Republik war. Gerade damit könnte man Herrn Hofer wohl ins Wanken bringen, denn das spaltet ihn bis heute von Herbert Kickl.

Schade war, dass Hofer mit seinem tatsächlich peinlichen rhetorischen Trick durchgekommen ist, als er Sie abgelenkt hat vom Rechtsextremismus-Bericht,  aber ansonsten haben Sie sich nicht beirren lassen – Respekt.
Vielleicht könnte man diese Marxismus-Sache auch kontern mit dem Hinweis auf die Burschenschafts- und Neonazi-„Jugendsünden“ der FPÖ-Politiker und ansonsten dazu stehen, dass Sie für linke Politik einstehen und so auch dem linken Flügel der SPÖ angehören, ist ja nichts schlechtes!
Auch das versucht die FPÖ ja ständig- so zu tun als sei links schlechter und gefährlicher als rechts. Es gilt klar zu stellen, dass dem nicht so ist, indem man dieses Links mit zukunftsorientierten Bildern füllt – und durchaus auch, wenn der Vorwurf kommt, klar stellt, was wir eventuell vom Marxismus lernen können, welche Ideen und Gedanken daran vielleicht für ein gutes Leben für alle und eine Zukunft des Miteinanders Sinn ergeben könnten…. immerhin besteht hier die Möglichkeit – im Vergleich zum Faschismus, würde ich meinen.

Mit besten Grüßen,
Sigrid Ecker

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