miteinander in Amsterdam II – die Streichquartettbiennale 2024
„Musik existiert nur, wenn sie gespielt wird“ (Wolfgang Rihm)
Bei der Streichquartettbiennale in Amsterdam ist alles erstaunlich: das Programm, der Platz, der Rahmen, das Rahmenprogramm und der Umgang der Menschen miteinander. Jede Streichquartettbiennale ist eine Entdeckungsreise durch Tradition und Experiment, Bekanntes und Unbekanntes, die zeigt, wie modern, lebendig und aufregend diese Kunstform ist und es gibt Höhepunkte, unvergessliche Momente, unvergessliche Konzerte, Neuentdeckungen und Überraschungen wie zum Beispiel Konzerte, die gezeigt haben, dass eine Behinderung kein Hindernis sein muss und wie Menschen mit ihrer Behinderung an unserer Gesellschaft teilhaben können.
Zu verdanken ist das Yasmin Hilberdink, der Gründerin und Kuratorin dieses Festivals und ihrem Team. Wer bei diesem großartigen Abenteuer dabei sein möchten: die nächste Streichquartett-Biennale findet vom 24. Jänner bis 31. Jänner 2026 in Amsterdam statt.
Streichquartett-Biennale Amsterdam
Die Urban Jazz Dance Company
Die Urban Jazz Dance Company wurde 2007 vom gehörlosen, afroamerikanischen Tänzer und Choreografen Antoine Hunter gegründet und bietet, tauben oder schwerhörigen Künstlerinnen und Künstlern Möglichkeiten zu zeigen, wie Musik, um sich tänzerisch auszudrücken, durch Schwingungen gespürt werden kann.
https://www.realurbanjazzdance.com/
Matijs de Roo : “Trust” for string quartet and choir
https://www.youtube.com/watch?v=qROEztTblxo&ab_channel=MatijsdeRoo
Julius Eastman (1940-1990)
Julius Eastman war ein afroamerikanischer Komponist, er war auch Sänger und Tänzer, ein begabter Pianist und Performancekünstler. In den Kompositionen von Julius Eastman schwingt eine starke, wütende und dringlich politische Botschaft mit, die von seinen, sich überschneidenden Identitäten als queerer, afroamerikanischer Künstler geprägt sind. Seine Stücke sind von großer emotionale Kraft haben oft absichtlich provokante Titel, die die Minderheiten, denen Eastman angehört hat, in einem positiven Licht neu interpretieren sollten. Titel wie „Evil Nigger“, „Crazy Nigger“ oder „Gay Guerrilla“.
1990 ist Julius Eastman erst fünfzigjährig unter traurigen Umständen gestorben und war dann lange vergessen – jetzt werden seine Werke, auch weil sie, nach wie vor voll von intensiver politischer Aktualität sind, wiederentdeckt und wieder aufgeführt.
Anna Enquist: „Streichquartett“, aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers, Luchterhand Verlag 2015
Zuletzt geändert am 22.05.24, 08:54 Uhr