Stadtgespräch: Mitmenschlichkeit kennt keine Grenzen
Gabriele Dopler (Einsatzmitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen), Edda Grünberger (Kindertherapiekoordinatorin Hemayat) und Christian Gsöllradl-Samhaber (Klangspektrum-Initiator) berichten über Hilfseinsätze vor Ort in Krisengebieten, therapeutische Hilfe für geflüchtete Kinder und deren Familien sowie Hintergründe zum Charity Arts Festival in der Tabakfabrik.
Am 25. Mai 2019 findet das „Klangspektrum – charity arts festival“ in der Linzer Tabakfabrik statt. Der Reinerlös soll Projekten von SOS Menschenrechte, Ärzte ohne Grenzen und HEMAYAT – Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende zu Gute kommen. Wir berichten über Hintergründe und Einsatzfelder mit den Gästen
- Gabriele Dopler, Einsatzmitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen
- Edda Grünberger, Kindertherapiekoordinatorin Hemayat
- Christian Gsöllradl-Samhaber, Klangspektrum-Initiator
Krisengebiet Jemen
Politiker*innen sagen immer gerne, dass man den Menschen vor Ort in Krisengebieten helfen soll. “Fluchtursachen vor Ort bekämpfen” ist ein oft gehörter Satz. Ärzte ohne Grenzen ist eine dieser Organisationen, die das auch tatsächlich tun. Für Ärzte ohne Grenzen war Gabriele Dopler als Administratorin im Finanz- und Personalwesen in den letzten Jahren in vielen Krisengebieten (Jemen, Tschad, DR Kongo, Kenia) unterwegs.
Die Situation im Jemen: Schätzungsweise 16 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und Hygieneversorgung. 1,2 Millionen Menschen sind in akuter Not. Der Konflikt im Jemen bedeutet besonders für die Kinder die lebende Hölle. Über 11 Millionen Kinder – 80 Prozent aller Kinder im Land – benötigen humanitäre Hilfe. Die Überlebenschancen für die fast 400.000 schwer unterernährten Kinder, die im Jemen um ihr Leben kämpfen, werden von Tag zu Tag kleiner. Insgesamt sind zwei Millionen Kinder mangelernährt.
Die Zerstörung der Infrastruktur hat die Grundversorgung lahmgelegt. Kinder sind mit akutem Nahrungsmangel, Krankheiten, Vertreibung und fehlendem Zugang zu grundlegenden sozialen Dienstleistungen konfrontiert. Mehr als die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen im Jemen funktionieren nicht mehr, weil sie beschädigt sind oder Budget und Personal fehlen. Seit über zwei Jahren werden Beschäftigte im Gesundheitsbereich nicht mehr bezahlt. Der Kampf um die Hafenstadt Hodeida (Hudaida) erschwert die humanitäre Hilfe zusätzlich. Quelle: Unicef
Therapeutische Hilfe für geflüchtete Kinder und deren Familien
Nicht alle Politiker*innen setzen sich dafür ein, dass aus Kriegsgebieten geflüchteten Kindern und deren Familien auch hierzulande geholfen wird. Dabei ist es unerlässlich, traumatisierte Menschen nicht sich selbst zu überlassen. Der Verein Hemayat bietet psychotherapeutische Begleitung für traumatisierte Kinder und deren Familien, die vor Krieg, Gewalt, physischer und psychischer Not geflüchtet sind. Was heißt das für geflüchtete Kinder und Jugendliche, in einem neuen Land Fuß fassen zu müssen? Edda Grünberger, Kindertherapiekoordinatorin gibt Einblicke in ihre Arbeit und berichtet über Fallbeispiele.
Mitmenschlich in Linz – die Mitmenschlichkeit kennt keine Grenzen
Bedingt durch Krisen, Kriege, klimatische Katastrophen und politische Verfolgung sind zurzeit weltweit viele Millionen Menschen auf der Flucht. Viele Geflüchtete werden aus politischen und religiösen Gründen verfolgt, wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder Ethnie vertrieben oder sind Kriegen oder Bürgerkriegen entkommen. Die geflüchteten Menschen brauchen deshalb vor allem eins: Schutz und medizinische Hilfe. Den Schutz und die medizinische Hilfe für die geflüchteten Menschen bewerkstelligen insbesondere Nichtregierungsorganisationen und gemeinnützige Vereine, wie u.a. Ärzte ohne Grenzen, Hemayat und SOS-Menschenrechte. Man kann es kaum beziffern, wie wichtig und unabdingbar der unermüdliche Einsatz dieser u.a. eben genannten Organisationen ist. Ärzte ohne Grenzen, Hemayat und SOS-Menschenrechte bilden den mitmenschlichen Kompass, um den humanitären Verantwortungen nachzukommen.
Christian Gsöllradl-Samhaber, Stefan Steiner, Florian Eschlböck und Thomas Holzinger vertrauen auf das Engagement für Mitmenschlichkeit und organisieren als solidarische Aktion die Charity-Veranstaltung Klangspektrum. Am 25. Mai 2019 (Einlass: 20 Uhr, Showbeginn 21 Uhr) laden sie zum „Klangspektrum – charity arts festival“ in die Linzer Tabakfabrik ein. Radio FRO ist auch mit dabei! FRO live berichtet am Fr, 21. Juni vom Charity Arts Festival.
Links zur Sendung
Basisinformationen zum Verein Hemayat
Informationen zum Klangspektrum – Charity Arts Festival
Kupfticket – Vorverkaufskarten
Einsatzblog von Gabriele Dopler aus dem Jemen (2016)
Moderation: Michael Diesenreither
Zuletzt geändert am 15.10.19, 13:13 Uhr
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