Neuland für alle
Perspektiven der Menschlichkeit im Kontext von Flucht und Migration. Ein gemeinsamer Programmschwerpunkt zum Tag der Freien Medien am 15. Juni 2016 .
Flucht und Migration verändern unsere Gesellschaft. Aber wir sind dem historischen Prozess nicht einfach hilflos ausgesetzt, wir können ihn aktiv mitgestalten. In unserer Gemeinde, unserem Stadtteil, unserer Nachbarschaft. Verschiedene Initiativen blühen auf: Deutschkurse, Patenschaft-Programme, Mutter-Kind-Cafés und dergleichen mehr wollen den Ankommenden ihren Anfang erleichtern und einen Austausch auf Augenhöhe ermöglichen.
Neue Nachbar_innen verändern das Umfeld für uns alle. Einfach wegschauen ist nicht mehr möglich. Während die österreichische Politik der Lage mit Abschottung begegnet, mobilisiert sich ein Teil der Gesellschaft auf der Suche nach konstruktiven und menschenwürdigen Lösungen. Auch die Freien Radios sind als wichtige Akteur_innen der Zivilgesellschaft und Orte der gelebten Mehrsprachigkeit Teil dieser Bewegung. Mit dem gemeinsamen Programmschwerpunkt: „NEULAND FÜR ALLE“ wollen wir mit 8 Stunden Programm auf 8 Sendern in und aus ganz Österreich zeigen, welche Initiativen es lokal und regional gibt. Welche Herausforderungen gibt es dabei? Wie ist es möglich, Ängste zu überwinden und die “Krise” zu entschärfen? Denn wir alle können zur positiven Veränderung beitragen.
Am 15. Juni (Tag der Freien Medien) von 10 bis 18 Uhr konzentriert und zeitgleich auf 8 Freien Radios – Detailprogramm siehe unten.
Im Anschluss bis zum 20. Juni (Weltflüchtlingstag) auf allen 14 Freien Sendern im jeweiligen Programm – siehe Websites der jeweiligen Radios.
Das Detailprogramm für den 15.6.:
10 Uhr Campus&Cityradio St. Pölten: Volunteer Stories. Soziales Engagement im NEULAND FÜR ALLE.
Radiomacherin Lettice Wigby spricht mit Menschen im Raum St. Pölten, deren freiwilliges Engagement Ankommenden hilft, erste Schritte in einer neuen Umgebung zu tätigen. Vom Buddy-Projekt der Diakonie bis hin zum Weltchor im St. Pöltner Festspielhaus und der ehrenamtlichen Mitarbeit eines syrischen Ehepaars beim Roten Kreuz werden Barrieren abgebaut und Erfahrungen ausgetauscht, bis einzelne Wege im NEULAND letztlich von allen gemeinsamen beschritten werden.
11 Uhr: Freirad Innsbruck: Neuland Tirol. Ankommen möglich machen.
Sieben Beiträge zeigen ideenreiche, mutige, beherzte Initiativen, die Menschen das Ankommen in Tirol erleichtern und beweisen, dass es möglich ist: FC Sans Papiers – Fussball kennt keine Grenzen. Willkommen – private Aufnahme geflüchteter Menschen. Rad ab & Lauftreff – gemeinsam mobil werden. Refugees Learn – Sprache schenken. Kama – bengalisch kochen lehren/lernen. Amina – ein Kurzfilm von und über geflüchtete Menschen. Ertebat – Patenschaft für geflüchtete Jugendliche.
12 Uhr: Radio FRO Linz: Allein in der Fremde. Stimmen unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge.
Immer mehr Jugendliche kommen als Flüchtlinge allein nach Österreich. Sie sind ohne Familie aus ihrer Heimat geflüchtet und in Oberösterreich gelandet. Zuerst dachten sie, das Ankommen sei wichtig, jetzt stellen sie sich die Frage, wie es weitergehen wird. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von Linz erzählen in dieser Sendung über ihre Ängste, Sehnsüchte und Träume. Eine Sendung auf Farsi und Deutsch.Gestaltung und Moderation: Elham Arian, Dolmetscher: Iman Arian
13 Uhr: Orange 94.0 Wien: Ein neues Zuhause mit neuer Hoffnung in Österreich.
Es gibt einen berühmten Spruch in Paschto, der sagt: HARCHA TA IKHPOL WATAN KASHMIR DAI – Jedem ist das eigene Land wie Kaschmir. Kaschmir ist eine Region, die von zahlreichen Dichtern und Dichterinnen als Paradies bezeichnet wird. Dieser alte Spruch gilt auch für Menschen aus Afghanistan, einem Land, das seit über 30 Jahre den Krieg erfährt. Nun müssen viele Menschen einen neuen Anfang in der Fremde machen. Ramin Siawash, afghanischer Journalist, spricht mit anderen Geflüchteten aus mehreren Ländern und fragt sie nach ihrem Leben in Österreich. Was waren ihre ersten Erfahrungen, ihre ersten Kontakte, Hoffnungen und Wünsche? In dieser Sendung wird auch eine neue Hymne für das gemeinsame Neuland vorgeschlagen…
14 Uhr: Freies Radio Freistadt: Flüchtlinge – Willkommen in Freistadt.
In Freistadt haben ungefähr 100 Asylsuchende ihre neue Heimat gefunden. Die meisten von ihnen stammen aus Afghanistan, Irak und Syrien. Neben der Betreuung durch Organisationen wie Volkshilfe oder Caritas ist die Begleitung durch freiwillige Engagierte von großer Bedeutung. In der Sendung spricht Hermine Moser, Initiatorin von „Flüchtlinge – Willkommen in Freistadt“ über Erfahrungen und Grenzen bei der Begleitung der Flüchtlinge. Die Freiwilligen unterstützen bei der Vertiefung der Sprachkenntnisse, helfen bei der Bewältigung des Alltags, fördern Inklusion und unterstützen bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Sendungsgestaltung: Claudia Prinz
15 Uhr: Radiofabrik Salzburg: Stadtteilarbeit, Flüchtlingsforum – und was tut sich im Innergebirg?
Im ABZ Itzling werden seit Jahren MigrantInnen in die Stadtteilarbeit ganz selbstverständlich einbezogen. Deshalb sind beim Stadtteilradio Itzling schon lange auch Flüchtlinge mit dabei – Fatma Ahmad Said war eine der ersten und moderiert diese Schwerpunktsendung. Die Beiträge bringen Eindrücke von den Aktivitäten im ABZ, vom gerade erstmals abgehaltenen “Flüchtlingsforum” der Plattform für Menschrechte und von “St. Johann hilft” im Pongau.16 Uhr: Radio B138 Kirchdorf an der Krems:In unserer Sendung beleuchten wir verschiedene neu entstande Projekte, um das „Neuland“ Asyl im Sendegebiet des Radio B138 zu erkunden.Themen werden sein: Kompetenzcheck für AsylwerberInnen, Conclusio, eine Beschäftigungsinitiative für Asylwerberinnen, Private Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen und Kochabende als Raum für Begegnung.
16 Uhr: Radio B138: In unserer Sendung beleuchten wir verschiedene neu entstande Projekte, um das „Neuland“ Asyl im Sendegebiet des Radio B138 zu erkunden. Themen werden sein: Kompetenzcheck für AsylwerberInnen, Conclusio, eine Beschäftigungsinitiative für Asylwerberinnen, Private Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen und Kochabende als Raum für Begegnung.
17 Uhr: Radio Helsinki Graz: Trotz des Krieges an die Zukunft glauben – junge Syrer in Graz.
Sie mussten großteils ihre Familien und Freunde zurücklassen, um in Österreich im wahrsten Sinne des Wortes ´Neuland´ zu beschreiten – und sind doch herzlich, höchst engagiert und haben große Ambitionen. Gemeinsam mit ihrem österreichischen Freund haben drei junge Syrer Radio Helsinki gebeten, aus Dankbarkeit der österreichischen Bevölkerung gegenüber, mit ihnen einen Mini-Arabisch-Sprachkurs zu gestalten. Das und noch viel mehr hört ihr in dieser Sendung aus der Helsinki-Reihe ´Von Unten im Gespräch´ mit Redakteurin Irene Meinitzer!
Zuletzt geändert am 02.06.16, 00:00 Uhr
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