Ökologisch und sozial nachhaltige Stadt
Im Gespräch mit der deutschen Soziologin Uni. Prof. Dr. Martina Löw
Die europäischen Städte befinden sich im Wandel. Das Tempo dieses Wandlungsprozesses hat sich allerdings seit der Jahrtausendwende deutlich beschleunigt. Der Landschaftsverbrauch durch den Siedlungsbau am Stadtrand hatte riesige Ausmaße angenommen. Für die Verkehrswege von den Schlafstädten in den Speckgürteln zur Arbeit, zum Einkaufen oder in die Schule wurde noch mehr Natur versiegelt. Der Individualverkehr deformierte die Stadt zur autogerechten Stadt. Fußgänger waren Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse. Dem Bedürfnis nach Begegnung, das dem Menschen als soziales Wesen eigen ist, wurde mit diesem Modell nicht entsprochen. Seit gut einem Jahrzehnt gibt es eine wachsende Gegenbewegung, die de facto gleichzeitig in mehreren europäischen Städten aktiv wurde: immer mehr Menschen wollten wieder in die Stadt ziehen. Allerdings: in eine menschengerechte Stadt. In eine ökologisch nachhaltige Stadt. In eine sozial nachhaltige Stadt. Im Gespräch mit der deutschen Soziologin Uni. Prof. Dr. Martina Löw, die intensiv über die Soziologie der Städte gearbeitet hat und an der TU Berlin Architektur- und Planungssoziologie lehrt – debattiert Michael Kerbler über die nötigen Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, damit eine Stadt nicht nur ein Ort des Sich-Wohlfühlens ist, sondern auch sozialen Sinn herstellt und damit soziale Stabilität sichert.
Zuletzt geändert am 29.12.16, 00:00 Uhr
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